Ansteckende gute Laune: Optimistische Freunde helfen bei Depressionen

Wer an Depressionen leidet, sieht sich selbst, seine Möglichkeiten und die Welt um sich herum mit einer negativen Grundeinstellung. Bereits Jugendliche und sogar Kinder können so stark in dunklen Gedanken versinken, dass sich eine Depression entwickelt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass neben Gesprächstherapien und Medikamenten eine Sache ganz besonders hilft: positiv eingestellte Freunde.

Positive Kontakte, statt sozialer Isolation

Lachen ist ansteckend. Das gilt nicht nur im Alltag bei gesunden Menschen, sondern im besonderen Ausmaß bei Patienten mit Depressionen. Ihnen hilft zwar nicht das kurze Lächeln eines Fremden im Supermarkt, wohl aber die anhaltende positive Ausstrahlung von Freunden. Wer demnach im Freundes- und Bekanntenkreis genügend Menschen mit optimistischer Haltung hat, der kann damit tatsächlich die eigene Depression bekämpfen.

Wichtig ist, dass man sich dazu zwingt, nicht in soziale Isolation zu gehen, sondern bewusst den Kontakt sucht. Einladungen ins Kino, zum Shoppen oder Eisessen sollten Depressive also unbedingt annehmen, sonst helfen auch die optimistischen Freunde nicht.

Heilungschancen durch enge Freundschaften

Das Ergebnis stammt aus einer Studie mit Kindern und Jugendlichen. Insgesamt nahmen 3.084 Jungen und Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren teil. Alle hatten bereits Mitte der 1990er einen Fragebogen ausgefüllt, sodass man ihre seelische Stabilität einschätzen konnte. Neben Fragen nach der inneren Gefühlswelt wurde auch nach der Zahl der Freundschaften und deren genauen Aufbau gefragt.

Die Studie wertete die Antworten jetzt neu aus und setzte depressive Phasen ins Verhältnis zu den beschriebenen Freundschaften. Es stellte sich heraus, dass die Gefahr für Depressionen um das 2-Fache steigt, wenn man weniger als fünf gute Freunde hat. Wer bereits depressiv ist, hat die besten Heilungschancen mit zehn festen Freundschaften. Hier ist die Chance auf Genesung doppelt so groß.