Bald neue Therapie bei Diabetes? Forscher arbeiten mit einem Duo-Wirkstoff
Bei Diabetes ist allgemein gesprochen der Blutzuckerhaushalt nicht in Ordnung. Dies kann je nach Diabetes-Typ verschiedene Ursachen haben. Ab einem gewissen Schweregrad der Krankheit kommen Patienten nicht um eine strenge Kontrolle der Nahrungsmittel und die Einnahme von Medikamenten herum. Inzwischen gibt es aber viele verschiedene Mittel, um den Betroffenen das Leben zu erleichtern und einen recht normalen Alltag zu ermöglichen. Aktuell arbeiten Forscher an einem neuen Medikament.
In der Medizin kennt man bereits seit einiger Zeit die sogenannten Inkretine. Dies sind Hormone, die die Absonderung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse steuern. Beim gesunden Menschen werden die beiden Inkretine GLP-1 und GIP ausgeschüttet, damit die aufgenommene Nahrung angemessen verarbeitet werden kann. In der Diabetes-Therapie hat man sich dieses Vorgehen von der Natur abgeschaut und zumindest zwei GLP-1-Agonisten auf den Markt gebracht. Einen Wirkstoff, der einen GIP-Antagonisten darstellt, gibt es allerdings bisher nicht.
"Doppeltes Hormon" in der Forschung entwickelt
Die neuste Forschung hat jedoch eine Substanz entwickelt, die eine Art "Doppeltes Inkretinhormon" darstellt. Der Wirkstoff ist dual und bindet sich sowohl an die Andockstelle von GLP-1 als auch an die von GIP. In einer ersten Studie mit Tieren konnte so der durch Nahrung erhöhte Blutzuckerspiegel künstlich gesenkt werden. Genau dieses Ziel möchte man auch bei Menschen mit Diabetes erreichen.
Die besonders erfreuliche Nachricht aus dem Tierversuch: Bei übergewichtigen Versuchstieren konnte die Vergabe des Wirkstoffes sogar das Körpergewicht senken. Im Schnitt gelang eine Reduktion von 19 Prozent. Möglich wurde dies, da der Wirkstoff auch dafür sorgte, dass Fettspeicher im Körper aufgebraucht wurden. Daher besserten sich nebenbei auch die Cholesterinwerte. Da Diabetiker des Typ 2 häufig an Übergewicht und schlechten Cholesterinwerten leiden, könnten so mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56411/Typ-2-Diabetes-Duales-Inkretinhormon-zeigt-doppelte-Wirkung Abgerufen am 7. November 2013