Bei kaltem Wetter sterben mehr Menschen als bei Hitze

Die für die Gesundheit günstigste Temperatur liegt Daten zufolge bei etwa 22 Grad

Von Ingo Krüger
21. Mai 2015

Extreme Temperaturen sind gefährlich für den Menschen, da sie den Kreislauf belasten. Doch zu den meisten Todesfälle kommt es bei plus acht Grad Celsius. Das haben Wissenschaftler vom Hygiene- und Tropeninstitut in London herausgefunden.

Für ihre Studie werteten sie 74 Millionen Todesfälle zwischen 1985 und 2012 aus 13 Staaten aus. Die Ergebnisse verknüpften sie mit einer für jedes Land einzeln berechneten Idealtemperatur.

Todesfälle und Temperatureinfluss

In fast allen Staaten kamen die meisten Menschen bei einer Temperatur um acht Grad ums Leben. Den zweithöchsten Wert registrierten die Forscher bei 25 Grad. Relativ wenige Todesfälle gab es dagegen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei mehr als 30 Grad.

Die für die Gesundheit günstigste Temperatur lag den Daten zufolge bei etwa 22 Grad. Insgesamt ist Kälte gefährlicher für den menschlichen Organismus als Hitze. So erfolgten 7,29 Prozent aller Todesfälle bei niedrigen Temperaturen, bei Wärme dagegen lediglich 0,42 Prozent.

Kritik an der Untersuchung

Chinesische Wissenschaftler, die sich ebenfalls mit dem Thema befassten, kritisierten die Untersuchung. Wichtige Faktoren für die Analyse von Todesursachen wie

  • Alter,
  • Gesundheitszustand,
  • Armut oder Reichtum oder
  • Luftverschmutzung

seien nicht mit einbezogen worden.