Bei Verdacht auf Glutenunverträglichkeit: Symptome sind gerade bei Kindern kein sicheres Zeichen

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2014

Obwohl so einige Menschen von sich glauben, dass sie an einer Glutenunverträglichkeit leiden, sind manche nicht wirklich betroffen. Andere wiederum wissen gar nichts von ihrer Krankheit und quälen sich viele Jahre. Bei der sogenannten Zöliakie handelt es sich um eine ernste Erkrankung, die leider schwer zu diagnostizieren ist.

Es handelt sich um eine Verdauungsstörung, bei der im Dünndarm ankommendes Gluten nicht verarbeitet werden kann. Der ankommende Nahrungsbrei wird also nicht normal in seine Inhaltsstoffe zerlegt und weitergeleitet, sondern liegt im wahrsten Sinne des Wortes schwer im Bauch. Das führt zu Völlegefühl und Übelkeit und kann auch ein Erbrechen hervorrufen, solange noch Nahrung im Magen selbst ist.

Diagnose schwierig

Bei entsprechenden Beschwerden gehen viele zu ihrem Arzt und hoffen auf ein entsprechendes Screening. Da Zöliakie bereits im frühen Kindesalter auftreten kann, nehmen auch viele Eltern ihre kleinen Patienten mit zum Arzt und hoffen auf schnelle Besserung. Dies jedoch ist häufig schwierig, da gerade bei Kindern die Diagnose schwer ist.

Viele Mediziner empfehlen beim ersten Verdacht auf eine Zöliakie sofort ein Blutbild des Kindes zu machen. In der Blutprobe kann man zweifelsfrei nachweisen, ob die Symptome etwas mit einer Glutenunverträglichkeit zu tun haben, da dann entsprechend Antikörper vorhanden sind.

Neue Zöliakie-Studie

Eine aktuelle Studie mit 7.208 Kindern hat jüngst gezeigt, dass allein die geäußerten Symptome der jungen Menschen noch nicht sicher auf eine Glutenunverträglichkeit hindeuten. Die subjektiven Beschwerden können einfach zu viele andere Ursachen haben. In der Studie lag die Quote für eine Zöliakie bei 2,1 Prozent und das unabhängig davon, ob die Kinder starke Beschwerden gehabt hatten, oder sogar völlig symptomfrei gewesen waren.

Nur der Bluttest brachte Gewissheit. Vom Verlassen auf einen reinen Symptom-Fragebogen raten viele Ärzte daher ab. Würde man allein nach den Symptomen gehen, würden nur 38 Prozent der Krankheitsfälle erkannt werden.