Beim Einatmen von Fremdkörpern kann es auch nach der Entfernung zu Komplikationen kommen

Von Cornelia Scherpe
22. November 2013

Der Arzt spricht von der sogenannten "Fremdkörperaspiration" und meint damit, dass sein Patient einen Fremdkörper eingeatmet hat. Statt in der Speiseröhre landet der Schluck zu trinken oder das Stück Schokolade dann in der Luftröhre. Der Körper reagiert darauf und versucht mit einem Hustenreiz, den Fremdkörper wieder los zu werden. Doch es kann dennoch geschehen, dass dieser in der Lunge landet und oft muss dann ein Notarzt gerufen werden.

Mädchen entwickelte Kehlkopfödem

Gerade bei Kindern sollte aber auch nach der eigentlichen Entfernung des Fremdkörpers genau beobachtet werden, ob sich die Atmung wieder normalisiert. Eine Untersuchung in Japan hat nun gezeigt, dass vor allen Dingen bei öligen Fremdkörpern auch nach der Entfernung noch Grund zur Sorge bestehe kann.

Im konkreten Fall hatte ein Mädchen im Alter von 21 Monaten ein Stück Brathähnchen gegessen und das neun Millimeter große Stück war in der Luftröhre gelandet. Das Kind musste daraufhin operiert werden. Nach der Entfernung war die Angst bei den Eltern aber noch nicht ausgestanden, denn es entwickelte sich ein Kehlkopfödem. Es sammelte sich also eine Wassereinlagerung im Kehlkopf und es kam eine Lungenentzündung hinzu.

77 weitere Fälle ausgewertet

Die Ärzte werteten daraufhin 77 weitere Fälle aus, in denen Kinder nach einer Fremdkörperaspiration in der Klinik hatten behandelt werden müssen. Bei 76 von ihnen war eine Operation in Vollnarkose nötig gewesen, um den Fremdkörper zu entfernen.

Es zeigte sich dabei, dass vor allen Dingen ölige Fremdkörper zu Komplikationen geführt hatten. Hier mussten die jungen Patienten sechsmal häufiger länger im Krankenhaus bleiben. Andere und vor allen Dingen anorganische Materialien lösten dagegen seltener Entzündungen aus und die Kinder waren nach wenigen Tagen wieder zuhause.