Bequemes Dasitzen und die Rückengesundheit - stimmt der Mythos vom schiefen Rücken?

Viele haben es als Kind von den Eltern zu hören bekommen: "gerade sitzen, sonst wird der Rücken mal schief". Doch ist das aus medizinischer Sicht wirklich so? Bekommt man durch gemütliches Dasitzen eher einen krummen Rücken, als wenn man immer kerzengerade sitzt?

Zu viel sitzen

Mediziner geben eine Entwarnung: ganz so einfach ist es nicht. Bisher wurde in keiner Studie bewiesen, dass eine krumme Sitzhaltung die Wirbelsäule langfristig verändert. Was man jedoch nicht leugnen kann, ist die Tatsache, dass viele Menschen an sich zu viel sitzen.

Daher sind Rückenschmerzen schon längst zum Volksleiden geworden. Jährlich kostet es den Staat Milliarden, um die Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten.

Top-Grund für Berufsunfähigkeit

Egal ob gerade oder bequem, zu langes Sitzen schadet dem Rücken an sich und gehört längst zu den Top-Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Viel wichtiger als die gerade Sitzhaltung ist eine ausreichende Bewegung.

Wer im Büro sitzt, sollte für Telefonate umher gehen, kleine Spaziergänge zum Nachbarbüro machen und in der Mittagspause am besten vor die Tür gehen. Lässt sich ein längerer Zeitraum des Sitzens nicht vermeiden, sollte man zumindest daran denken, von Zeit zu Zeit die Sitzposition zu wechseln.

Bewegung und Veränderungen der Sitzposition

Das ist viel wichtiger als eine gerade Haltung. Sinnvoll sind daher auch Stühle, die flexibel auf eine Bewegung reagieren. Der Wechsel zwischen locker anlehnen, den Rücken von der Lehne wegnehmen, die Beine mal zu überschlagen und mal locker aufzustellen, hilft dem Rücken auf lange Sicht mehr. Bequemes Sitzen ist also erlaubt.

Sport als Ausgleich

Am besten ist allerdings regelmäßiger Sport zum Ausgleich. Dadurch werden die Muskeln gestärkt und die Gelenke geschmiert. Gemeinsam mit den Bändern und Sehnen sind sie es, die die Wirbelsäule bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Sind sie alle fit, ist die Gesundheit auch beim Sitzen leichter zu erhalten.