Beruflicher Neustart nach der Elternzeit - 5 wichtige Ratschläge für Mütter

Vor dem Wiedereinstieg sollten Mütter zunächst über ihre Präferenzen und neue Fähigkeiten reflektieren

Von Dörte Rösler
20. April 2015

Viele Mütter steigen heute schon wenige Monate nach der Geburt ihres Kindes wieder in den Job ein. Andere Frauen setzen länger aus und müssen bei ihrem Wiedereinstieg mehr bedenken. Oftmals ist das jedoch eine Chance: statt einfach in den alten Beruf zurückzukehren, können sie sich nochmals orientieren einen Neustart machen. 5 wichtige Tipps für Berufsrückkehrerinnen.

Die eigene Situation prüfen

Das Leben von Müttern ähnelt sich in vielen Bereichen. Dennoch ist jedes Frauenleben ganz individuell.

Statt nur in allgemeinen Schemata zu denken, sollten sich Mütter vor dem Jobstart deshalb intensiv mit ihrer eigenen Situation auseinandersetzen. Dazu zählt ein Resümee der Lebenserfahrungen ebenso wie ein Blick in die Zukunft: Wie würde ich im Alter meine jetzige Entscheidung beurteilen?

Die eigenen Kompetenzen kennen

sind ganz besondere Erfahrungen. Dass sie damit auch im Beruf punkten können, erkennen aber nur wenige Frauen.

Neben den fachlichen Kenntnissen sollten Mütter deshalb auch ihre sozialen Kompetenzen in den Blick nehmen - und diese in der Bewerbung auch konkret benennen. Tipp: Das Deutsche Jugendinstitut und das Frauenberatungszentrum Kobra bieten im Internet kostenlose Selbsttests, mit denen sich die eigenen Kompetenzen ermitteln lassen.

Die persönlichen Ziele definieren

Ich weiß, was ich kann - aber ist es auch das, was ich will? Mit der Familiengründung ändern sich oft die persönlichen Prioritäten.

Vor der Bewerbung sollten Frauen deshalb kritisch ihre gewohnten Perspektiven hinterfragen und gegebenenfalls neue Ziele suchen. Falls dazu eine Weiterbildung oder Umschulung erforderlich ist: in vielen Fällen zahlt die Arbeitsagentur.

Unterstützung suchen

- wenn Mütter wieder arbeiten gehen, brauchen sie verlässliche Unterstützung. So zeigen mehrere Studien, dass der Partner den Jobstart zwar befürwortet, im Alltag aber wenig Hilfe bietet. In Seminaren lernen Wiedereinsteigerinnen deshalb, die Aufgabenteilung ganz konkret zu klären und zu besprechen wer weitere Unterstützung liefert.

Richtig bewerben

Freie Stellen findet man auf Online-Börsen. Drei von vier Jobs werden jedoch ohne Ausschreibung vergeben. Wer noch Kontakt zu Kollegen oder Firmen hat, sollte diese deshalb unbedingt nutzen. Auch Initiativbewerbungen sind sinnvoll.

Wichtig: Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein, ein klar strukturierter Lebenslauf umfasst maximal zwei Seiten. Personalleiter lesen Bewerbungen von Müttern besonders kritisch. Sie sollten deshalb hervorheben, welche Fähigkeiten sie speziell durch ihre Mutterschaft gewonnen haben.

Hier passen auch ehrenamtliche Aktivitäten in Schule oder Sportverein hinein. Außerdem sollten Sie klarstellen, dass die Kinderbetreuung zu 100 Prozent gesichert ist.