Blaualge beugt dem Herpesvirus vor

In der Blaualge gibt es einen Wirkstoff, der für den Herpesvirus eine Katastrophe ist

Von Cornelia Scherpe
21. März 2016

Viele Menschen haben ihn und müssen bei Stress und schwächelndem Immunsystem mit den schmerzenden Bläschen am Mund leben: der Herpes simplex-Virus Typ 1, kurz HSV-1. Der allgemein auch "Lippenherpes" genannte Erreger bleibt nach der Erstinfektion im Körper und wird vom gesunden Immunsystem in Schach gehalten. Ist dieses durch andere Krankheiten oder starken Stress nicht in Top-Form, bricht der Virus aus und zeigt sich rund um die Lippen.

Forscher haben nun herausgefunden, dass es einen natürlichen Gegenspieler des Erregers gibt: die Blaualge.

Informationen zur Blaualge

Die Blaualge wird in der Fachwelt "Spirulina platensis" genannt und lebt in den Subtropen sowie Tropen. In den dortigen Gewässern siedelt sie sich bei ausreichendem Salzgehalt an und dient vielen Tieren als Nahrung. Auch die Menschheit nutzt die Blaualge schon seit einiger Zeit als natürliche Nahrungsergänzungsmittel.

Diverse aktuelle Studien bestätigen den positiven Effekt auf den menschlichen Körper. Eine deutsche Forschergruppe belegt dabei erstmals, dass die Blaualge als Herpes-Prophylaxe infrage kommt.

Blaualge als Herpes-Prophylaxe

Im Labor konnten die Forscher zeigen, dass es in der Blaualge einen Wirkstoff gibt, der für den Herpesvirus eine Katastrophe ist: das Polysaccharid Calcium-Spirulan (Ca-SP). Ist Ca-SP in einer menschlichen Zelle vorhanden, kann sich der Erreger nicht anheften. Das bedeutet, die Zelle kann nicht infiziert werden und da Viren ohne Wirtszelle nicht vermehrungsfähig sind, wird das Virus auf einfache Weise besiegt.

Die Forscher zeigten außerdem, dass Ca-Sp nicht nur gegen Herpes simplex-Virus Typ 1 hilft, sondern auch verwandte Arten wie den Kaposi-Sarkom-assoziiertes Herpesvirus vertreibt. Bei Freiwilligen ohne Lippenherpes und einem hohen Ansteckungsrisiko (der Lebenspartner war infiziert) wurde bereits eine Creme gestestet, die aus dem Extrakt der Blaualge bestand. Die Ergebnisse waren viel versprechend.