Blitzeinschläge bei Gewitter sprengen Felsen und formen Berggipfel

Von Ingo Krüger
6. November 2013

Blitze zählen zu den spektakulärsten meteorologischen Phänomenen. In Deutschland sorgen sie in jedem Jahr für Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Blitzeinschläge können Haus- und Waldbrände hervorrufen und auch elektrische Geräte beschädigen. Ihre Kraft ist so groß, dass sogar Felsen auseinandersprengen. Dies ist das Ergebnis einer neuen wissenschaftlichen Studie aus Südafrika.

Seltsame Gesteinskanten in den Drakensbergen

Geografen haben auf den Drakensbergen in Lesotho seltsame Gesteinskanten entdeckt. Sie vermuteten erst, dass Frostsprengung die Ursache gewesen sein könnte. Doch an allen Stellen, an denen sie Einschläge erwarteten, bemerkten sie ungewöhnliche Ausschläge der Kompassnadel. Das Magnetfeld hatte sich verändert, da bis zu 30.000 Grad heiße Blitze das eisenhaltige Basaltgestein zum Teil aufgeschmolzen hatte. Die Minerale passten sich der gegenwärtigen Ausrichtung des Erdmagnetfelds an. Dieser Effekt wäre bei Steinkanten durch Frostwechsel nicht aufgetreten. Das Magnetfeld wäre noch genau so ausgerichtet, wie bei seiner Entstehung vor Jahrmillionen.

Fulgurite beweisen Blitzeinschläge

Die Forscher fanden zudem Fulgurite, durch Blitzeinschlag im Gestein entstandene Röhren. Durch die beim Einschlag entstehenden Temperaturen verglasen die Wandungen durch Aufschmelzung des Gesteins. Einige Risse im Fels wiesen auch die typische Zickzackform des verzweigten Blitzkanals auf. An der Eintrittsstelle wuchsen zudem keine Flechten.

Die Form von Berggipfeln, gerade in Regionen in denen es kaum Frost gibt, hänge somit zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Blitzeinschlägen ab, teilten die südafrikanischen Geografen mit. Bislang war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass dies unmöglich sei. Ob dieser Prozess auch für andere Regionen gilt, muss nun erforscht werden.