Cannabis als Medikament weiter umstritten: Nutzen nur bei MS-Patienten belegt

Von Nicole Freialdenhoven
6. Mai 2014

Von einer weltweiten Legalisierung ist Cannabis zwar nach wie vor weit entfernt, doch immer mehr Länder haben in den letzten Jahren medizinische Präparate zur Behandlung bestimmter Krankheiten auf den Markt gelassen und das Rauchen von Haschisch für medizinische Zwecke erlaubt.

Nun wurden die Ergebnisse von insgesamt 34 Studien veröffentlicht, die sich mit der Wirkung von Cannabis im medizinischen Bereich befassen.

Dabei wurde deutlich, dass spezielle Cannabispräparate zur Behandlung von bestimmten Symptomen der Multiplen Sklerose wirkungsvoll waren, jedoch wenig Einfluss auf motorische Probleme bei Patienten mit Parkinson oder Huntingdon hatten, sowie auf die Tics des Tourette-Syndroms und auf epileptische Anfälle.

Cannabis-Präparate als letzter Ausweg

Am erfolgreichsten erwiesen sich bei den MS-Patienten orale Cannabisextrakte, während Mundsprays und synthetisches THC nur eine moderate Wirkung zeigten. Allerdings wies die amerikanische Neurologengesellschaft AAN, die die Studienergebnisse veröffentliche, darauf hin, dass für bestimmte Krankheiten noch hochwertige Studien fehlen, so dass sich keine allgemeingültige Aussage zur Wirksamkeit von Cannabis z.B. bei Parkinson oder Tourette treffen lasse.

Die Experten empfehlen Medizinern nach wie vor, Cannabispräparate nur dann zu verordnen, wenn sich die herkömmlichen Medikamente als wirkungslos erwiesen hätten.