Chemotherapie beeinflusst das Gehirn: Viele Frauen leiden unter Konzentrationsstörungen

Das sogenannte Chemohirn ist tatsächlich messbar und nicht etwa eine Einbildung von Brustkrebspatientinnen

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2015

Viele Frauen, die sich aufgrund einer Brustkrebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen mussten, leiden anschließend unter

In der Medizin wird dieses Phänomen auch als "Chemohirn" bezeichnet. Forscher der University of British Columbia im kanadischen Vancouver haben sich nun erstmals konkret mit diesen kognitiven Defiziten beschäftigt um bislang subjektiv scheinende Beschwerden wissenschaftlich zu bestätigen.

Studie mit ehemaligen Brustkrebspatientinnen

Sie führten Tests mit insgesamt 19 ehemaligen Brustkrebspatientinnen durch, die unter kognitiven Problemen litten obwohl die letzte Chemotherapie schon drei Jahre zurück lag, und mit 12 gesunden Vergleichspersonen. Alle Teilnehmer wurden eine Stunde lang verschiedenen Reizen ausgesetzt sollten dabei eine Taste drücken, bzw. den Tastendruck gezielt vermeiden. Dabei wurde ein EEG angefertigt und die Frauen wurden mehrmals zu ihrer Aufmerksamkeit befragt.

"Chemohirn" ist keine Einbildung

Dabei stellten die Forscher fest, dass die ehemaligen Patientinnen weit schneller abgelenkt waren und größere Schwierigkeiten hatten, sich dauerhaft zu konzentrieren. Auch im Ruhezustand zeigte sich bei ihnen eine größere neuronale Aktivität im Gehirn, d.h. sie hingen häufiger ihren eigenen Gedanken nach.

Entsprechend schwieriger fällt ihnen die Konzentration auf eine Aufgabe im Alltagsleben. Somit wurde erstmals belegt, dass "Chemohirn" nicht nur eine Einbildung von Brustkrebspatientinnen ist, sondern ein objektiv messbarer Zustand.