Das lange Warten auf ein Spenderherz: Aktive Menschen überleben eher

Von Nicole Freialdenhoven
4. April 2014

Für Herzpatienten ist das Warten auf eine Organspende mit Hoffen und Bangen verbunden und viele Betroffene sterben bereits, während sie noch auf der Warteliste stehen, ohne dass sich die Hoffnung auf ein neues Herz erfüllt.

Forscher wollten nun wissen, welche Faktoren die Überlebenschancen der Wartenden beeinflussen und führten zu diesem Zweck eine Studie mit 227 Patienten durch, die über einen Zeitraum von durchschnittlich 478 Tagen beobachtet wurden.

Optimistische Patienten bleiben auch körperlich stark

Wenig überraschend: Patienten mit einer optimistischen Einstellung, die körperlich aktiv blieben, hatten größere Überlebenschancen als ängstliche und passive Patienten - und dies unabhängig vom Grad ihrer Erkrankung.

Diese ängstlichen und depressiven Patienten und die, die sich kaum bewegten, hatten ein um 80 Prozent erhöhtes Risiko vor Erhalt eines Spenderherzes zu sterben als die Aktiven.

Die Forscher führen dies auf eine freiwillige Abwärtsspirale zurück: Aus Angst, das kranke Herz zu belasten, zögen sich diese Menschen immer weiter aus dem Alltag zurück, verfallen in Depressionen und beschleunigen durch Inaktivität den körperlichen Abbau.

Insgesamt verstarben von den 227 Studienteilnehmern 46 Patienten, 20 erhielten ein Kunstherz, 54 eine Nottransplantation und 12 mussten aufgrund ihres schlechten Zustandes von der Liste genommen werden.