Diabetische Neuropathie häufiger als gedacht: Auch Menschen ohne Diabetes betroffen

Ärzte sollen sorgfältiger auf die ersten Symptome einer diabetischen Neuropathie achten

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2015

Die Nerven leiden weit häufiger unter dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten als bisher angenommen. Dies stellten Forscher des Helmholtz-Zentrums München im Rahmen der Aktion "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße!" fest. Rund 1000 Personen hatten an der Untersuchung teilgenommen, von denen etwa 600 an einer diagnostizierten Diabetes litten. Weitere 400 Teilnehmer dachten von sich selbst, dass ihre Blutzuckerwerte im gesunden Bereich lagen.

Die diabetische Neuropathie

Allerdings stellen die Forscher bei gut der Hälfte der Teilnehmer Nervenschädigungen fest, die sogenannte diabetische Neuropathie. Besonders überraschend war dabei, dass rund ein Viertel der Personen ohne Diabetes-Diagnose bereits an einer moderaten bis schweren Neuropathie litt. Bei der anschließenden Untersuchung ihrer Blutzuckerwerte wurde bei knapp einem Drittel eine Prä-Diabetes mit erhöhten Werten feststellt.

Auf Warnsignale achten

Auch bei den Diabetikern wussten viele nichts von ihrer beginnenden Neuropathie. Die Forscher rufen Ärzte dazu auf, sorgfältiger auf die ersten Symptome wie

zu achten. Meist treten neuropathische Störungen zuerst in den Füßen auf. Gezielte Tests können außerdem dazu beitragen, eine diabetische Neuropathie schon in der Arztpraxis aufzudecken, ehe Patienten die Störungen selbst zuhause bemerken.