Die Zecke ist das gefährlichste Tier Deutschlands - und ein faszinierender Überlebenskünstler

Von Dörte Rösler
25. März 2014

Zecken - wären sie nicht so eklig, verdienten sie glatt unseren Respekt. Ob Frost oder jahrelanger Hunger, Tauchgänge oder ein Schlag mit der Schuhsohle, die kleinen Blutsauger überstehen extreme Belastungen.

Trotz winziger Beinchen kommen sie weit voran, mit ihren Opfern gehen sie eine innige Beziehung ein. Leider oftmals mit gravierenden Folgen: Neben der Frühsommer Meningo-Enzephalitis (FSME) können Zecken Borreliose, Viren und Fadenwürmer übertragen. Für Parasitologen sind die Stechwinzlinge deshalb die gefährlichsten Tiere Deutschlands.

Der faszinierende Beutezug der Zecke

Nachdem sie mit den Riechorganen in ihren Vorderbeinen Witterung aufgenommen haben, reichen Sekundenbruchteile, um sich am Opfer festzuklammern. Damit Mensch oder Tier den ungebetenen Gast nicht gleich bemerken, spritzen Zecken zunächst ein Betäubungsmittel in die Haut. Erst danach versenken sie ihren Stachel zum Blutsaugen in den Körper ihres Wirts.

Bis das Opfer den Angreifer bemerkt, hat er sich bereits mit einem organischen Kleber fest angedockt.

So leicht lässt sich die Zecke nicht unterkriegen

Nach einer üppigen Blutmahlzeit können Zecken drei bis fünf Jahre in freier Wildbahn überleben. Im Labor haben sie sogar schon zehn Jahre Diät überstanden - ebenso wie einen Waschgang bei 40 Grad. Auch extreme Minusgrade machen Zecken nichts aus. Nach einer Nacht im Eisfach krabbelte die Hälfte der Tiere weiter.

Wer einer Zecke den Garaus machen möchte, muss also zu härteren Methoden greifen. Das klassische Zerquetschen mit dem Fingernagel ist dabei nicht unbedingt ratsam. Über kleinere Wunden könnte man mit den Krankheitserregern im Körpersaft der Insekten in Kontakt kommen. Besser: die Zecke zwischen zwei Blättern Papier fixieren und mit einem Glas zerdrücken.