Digitaler Wandel im Kindergarten - wie sinnvoll sind Smartphone und Tablet wirklich?

Medienpädagogen sprechen sich für die Nutzung digitaler Medien aus - Erzieher bleiben eher kritisch

Von Dörte Rösler
19. März 2015

Zu Hause kommen die meisten Kinder früh mit digitalen Medien in Kontakt. Wenn die Eltern es erlauben, spielen schon die Kleinsten mit einem Smartphone oder Tablet. Aber wie sinnvoll ist das wirklich - und sollte auch der Kindergarten die moderne Technik anbieten?

Medienkompetenz als Bildungsziel

Medienpädagogen sind sich in dieser Frage ziemlich einig. Ja, heißt es, digitale Medien gehören zum Alltag von Kindern und verdienen deshalb auch einen Platz in der Kita.

Studien zufolge nutzt bereits ein Drittel der Dreijährigen das Tablet oder Smartphone der Eltern mit. Bei den Fünfjährigen ist es schon mehr als jeder Zweite.

Medienkompetenz sei daher auch ein wichtiges Bildungsziel für Kindergärten.

Kritisch und kreativ

Vielseitige Fördermöglichkeiten durch Medien bestehen etwa im Bereich der Sprachentwicklung und kreativen Gestaltung. So können die Kinder mit dem iPad Geschichten erzählen, Hörspiele und Trickfilme gestalten oder sich Wissen aneignen - statt nur fertige Inhalte zu konsumieren.

Nach Ansicht von Medienexperten sollte der Nachwuchs schon früh lernen, Digitalkamera, Smartphone und iPad als Werkzeug zu benutzen. Mit den kreativen Fähigkeiten wächst zugleich die Fähigkeit, mediale Inhalte und Techniken kritisch zu hinterfragen.

Situation in Deutschland

Gerade in deutschen Kitas sind Medien aber noch wenig vertreten. Neben finanziellen Aspekten spielt dabei auch die Haltung der Erzieher eine Rolle.

Wie Umfragen zeigen, stehen gerade jüngere Pädagogen der Mediennutzung skeptisch gegenüber. Sie pflegen häufig ein romantisches Kinderbild. 40- bis 50-jährige Erzieher möchten dagegen öfter medienpädagogische Projekte anbieten.