Ein neuer Antikörper soll auch schwierigen Asthma-Patienten helfen

Von Cornelia Scherpe
12. September 2014

Viele Menschen mit Asthma können aufgrund ihrer Medikamente ein fast normales Leben führen. Es gibt jedoch auch Patienten, die auf eine der gängigen Behandlungen kaum oder gar nicht ansprechen. Für all diese Betroffenen könnte es in naher Zukunft eine neue Alternative der Versorgung geben.

In zwei Studien hat sich der monoklonale Antikörper "Mepolizumab" bei Asthma-Patienten bewährt, die weder auf Tabletten noch auf Sprays reagiert hatten. Der neue Antikörper hilft allerdings nur, wenn eine bestimmte Form der Erkrankung vorliegt: eosinophiles Asthma. Das Wörtchen "eosinophil" nutzen Ärzte dann, wenn sich eine Zelle bei Kontakt mit dem Farbstoff "Eosin" rosa oder orangerot färbt.

In der ersten Studie zum monoklonalen Antikörper "Mepolizumab" arbeiteten die Forscher mit 576 Probanden. Alle hatten zuvor von einer normalen Therapie nicht profitiert und erhielten nun für einen Monat entweder 75 Milligramm direkt intravenös, oder 100 Milligramm unter die Haut. Eine dritte Gruppe diente als Placebo-Gruppe.

Palcebo-Effekt und tatsächliche Wirkung

Bevor die Therapie begann, hatten alle Patienten im Schnitt 3,6 schwere Asthmaanfälle im Jahr, die zur Einweisung in ein Krankenhaus führten. Diese Rate ging in der Placebogruppe auf 1,75 Anfälle pro Jahr zurück, was zeigt, wie stark die Psyche mitverantwortlich ist.

Allerdings war deswegen die Wirksamkeit von "Mepolizumab" keineswegs nur ein Placeboeffekt, denn in den Gruppen der tatsächlich Behandelten sank die Rate noch weiter und lag bei den 50 Milligramm intravenös nur noch bei 0,9 schweren Anfällen. Die subkutane Gabe war sogar noch besser und drückte die Rate auf 0,8 Anfälle.

Auch in der zweiten Studie mit 135 Teilnehmern bewährte sich das neue Mittel. Durch die Vergabe von 100 Milligramm unter die Haut sank der Bedarf an Steroiden um 50 Prozent. 14 Prozent der Behandelten konnten sogar komplett auf Steroide verzichten.