Neues Medikament gegen Asthma in Planung: Zucker zur Frühbehandlung

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2014

Bisher ist Asthma nicht heilbar und die Krankheit befindet sich sogar auf dem Vormarsch. Immer mehr Kinder erkranken an Asthma und müssen sich mit den teils beunruhigenden Symptomen herumschlagen.

Die chronische Erkrankung führt zu einer dauerhaften Überempfindlichkeit. Kommt der Betroffene mit den Allergenen in Kontakt, reagiert das Immunsystem und es kommt zu Entzündungsprozessen. Das führt zur Schleimbildung in den Bronchien und starkem Husten, bei dem die Atemmuskulatur verkrampft.

Die bisherigen Medikamente dienen nur der Symptombehandlung. Maximal kann man den Betroffenen noch helfen, indem sie lernen, wie sie die Auslöser eines Anfalls meiden. Nun sind Forscher jedoch einen Schritt weiter und arbeiten an einem Mittel, das zur sinnvollen Frühbehandlung eingesetzt werden kann.

Es handelt sich dabei um einen Einfachzucker, der so in der Natur allerdings nicht vorkommt. Die Forscher haben ihn mit Sulfatgruppen geladen und in Tests beobachtet, wie sich der Zucker im Körper verhält. Zucker, den der Mensch übe die Nahrung aufnimmt, liefert nämlich nicht nur Energie, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem.

Wirkung von synthetischem Zucker bei Asthma

Bei Asthma-Patienten werden die sogenannten T-Leukozyten der Abwehrkräfte aktiviert, wenn der Betroffene mit Allergenen in Kontakt kommt. Zum Dienst gerufen werden diese Leukozyten durch eine Verbindung der Moleküle CCL20 und CCR6. Nur wenn sich CCL20 an CCR6 anheftet, geht der Alarm los.

Damit CCL20 aber diesen Schritt unternimmt, muss es sich seinerseits mit einem Molekül zusammenschließen: Heparan. An dieser Stelle kommt der neue Zucker ins Spiel. Er ist schneller und heftet sich an Stelle von Heparan an CCL20.

Diese Verbindung wird von dem wartenden CCR6 jedoch nicht anerkannt und entsprechend werden auch die T-Leukozyten nicht alarmiert. Auf diese Weise würde sich Asthma erstmals im Frühstadium behandeln lassen. Ob die Theorie aus dem Labor aber beim Menschen eingesetzt werden kann, müssen erst noch Studien untersuchen.