Feinstaub schadet Hirngefäßen - der Dreck in der Luft verursacht Schlaganfall und Demenz

Für das Risiko für Demenz und Hirnschlag muss die Skala der Feinstaubbelastung neu berechnet werden

Von Cornelia Scherpe
23. Februar 2012

Bisher sah man im Feinstaub vor allen Dingen eine Gefahr für unsere Lunge. Doch der feine Dreck in der Luft ist viel schlimmer als gedacht. Was uns täglich aus Abgasen um die Nase weht, legt sich auch aufs Hirn. Schon kleine Mengen Feinstaub können demnach Demenz oder gar einen Schlaganfall verursachen.

Bisher gibt es Richtwerte für die Belastung, die auf das Risiko für die Atemwege zugeschnitten sind. Bei dem Risiko für Demenz und Hirnschlag muss die Skala neu berechnet werden. Nach der Alten reicht nämlich schon ein Wert, der eigentlich noch als harmlos gilt, damit das Risiko für beides in die Höhe schnellt.

Schlaganfallgefahr durch Feinstaub

In den USA hatte man sich die Daten von 1.700 Menschen mit einem Schlaganfall genauer angesehen. Es war auffällig, dass besonders an den Tagen viele Menschen mit einem Hirninfarkt in die Klinik kamen, wenn mehr Feinstaub in der Luft gewesen war.

Es waren genau 34 Prozent Betroffene mehr, wenn die Luftqualität laut Skala nur "mäßig" war. Eigentlich sagt das nur aus, dass ein moderates Risiko für die Gesundheit besteht, doch der Feinstaub hatte die Hirngefäße der Betroffenen deutlich in Mitleidenschaft gezogen.

Demenzrisiko in belasteten Regionen

Wer nicht gleich mit einem Hirnschlag zu kämpfen hat, der hat dennoch ein Risiko auf Demenz. Eine weitere Studie betrachtete dafür von 20.000 Freiwilligen Seniorinnen die Gesundheit. Alle Frauen waren bereits mehr als 70 Jahre alt.

Auch hier zeigte sich: wer in einer leicht feinstaubbelasteten Region gelebt hatte, hatte schon deutlich öfter Demenz. Das Gehirn altert von der Leistung her im Schnitt zwei Jahre schneller.