Forscher entwickeln Super-Aluminium-Akku mit extrem kurzen Ladezeiten

Forscher der Stanford University haben einen Aluminium-Ionen-Akku entwickelt, der 75 mal schnelleres Aufladen ermöglicht

Von Ingo Krüger
14. Juli 2015

Noch befinden sich Lithium-Ionen-Akkus in vielen technischen Geräten, doch bald könnten diese Speicher der Vergangenheit angehören. Wissenschaftler der Stanford Universität haben einen Akku entwickelt, dem die Zukunft gehören könnte. Aluminium-Ionen-Akkus

  • lassen sich blitzschnell aufladen,
  • sind biegsam und noch dazu
  • günstig in der Herstellung,

denn Aluminium ist das häufigste Metall in der Erdkruste.

Alumium-Ionen-Akkus geraten nicht in Brand

Aluminium-Ionen sind dreifach geladen und besitzen daher drei Elektronen statt nur einen. So sind Akkus mit einer Energiedichte von mehr als 1000 Wattstunden pro Kilogramm vorstellbar - die stärksten Lithium-Ionen-Batterien kommen nicht einmal auf die Hälfte. Anders als Lithium-Ionen-Akkus, die gelegentlich in Flammen aufgehen, geraten Alumium-Ionen-Akkus nicht in Brand, selbst wenn man sie durchbohrt.

Dank Kathode mit Graphit könnte Akku innerhalb einer Minute wieder aufgeladen werden

Für die Kathode verwendeten die Forscher Graphit, das durch seine Schaumstruktur eine deutlich größere Kontaktfläche zur Elektrolyt-Flüssigkeit aufweist. Dadurch können viel mehr Aluminium-Ionen gleichzeitig in die Kathode ein- oder aus ihr austreten.

Dies ermöglicht ein 75 mal so schnelles Aufladen des Akkus als bei der schaumlosen Variante. Ein leerer Smartphone-Akku wäre so bereits schon nach einer guten Minute wieder voll.

Forscher versuchen derzeit, Spannung und Energiedichte des Akkus zu erhöhen

Bis zur Marktreife wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Bislang ist es den Forschern gelungen, aus ihrem Akku-Prototypen eine Spannung von zwei Volt herauszuholen, die aber für Tests mit einem Smartphone bereits ausreichen. Nun versuchen sie nach eigenen Angaben, die Spannung und die Energiedichte ihres Akkus zu erhöhen.