Forscher finden Super-Gen bei Ameisen

Erbgutabschnitt mit den 616 Genen bestimmt wesentlich das Sozialverhalten von Ameisen

Von Alexander Kirschbaum
21. Januar 2013

Nicht ein Gen, sondern 616 Gene sorgen dafür, dass Ameisen zu Königinnen werden. Forscher der Universität Lausanne haben das Erbgut von mehr als 500 Roten Feuerameisen aus mehreren Kolonien untersucht. Sie fanden dabei einen Erbgutabschnitt, der in den zwei Varianten B und b vorliegt und die soziale Struktur einer Kolonie zementiert.

BB und Bb-Völker

In einer Kolonie leben entweder mehrere Königinnen, oder nur eine, je nachdem, wie die beiden Varianten kombiniert werden. In einer Kolonie, die von Ameisen mit dem Erbgut BB bevölkert wird, kann nur eine einzelne Königin leben, diese muss auch das Erbgut BB tragen. Kolonien mit Arbeiterinnen, die das Erbgut Bb tragen, dulden mehrere Königinnen, allerdings müssen diese auch Bb-Königinnen sein.

Sozialverhalten genbestimmt

Die Zahl der Königinnen in einer Kolonie entscheidet auch über die Größe der Arbeiterinnen und die Fruchtbarkeit der Königinnen. Der Erbgutabschnitt mit den 616 Genen bestimmt also wesentlich das soziale Verhalten der Ameisen. Nach Angaben der Wissenschaftler ist es zum ersten Mal gelungen ein solches Super-Gen zu identifizieren.