Fortschritt im Kampf gegen Hepatitis C: Neues Medikament in den USA zugelassen

Von Dörte Rösler
9. Dezember 2013

Im Kampf gegen Hepatitis C melden die Wissenschaftler große Fortschritte. Die US-Aufsichtsbehörden haben ein neues Medikament zugelassen, das eine deutlich kürzere Therapie mit weniger Nebenwirkungen ermöglicht. Zudem haben sich gegen den Wirkstoff Sofosbuvir bisher keine Resistenzen gezeigt. Auch in Deutschland soll die neue Arznei im Frühjahr 2014 auf den Markt kommen.

Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung hatte der Österreicher Norbert Bischofberger, der auch schon beim Grippemittel Tamiflu federführend war. Er rechnet damit, dass Sofosbuvir in rund 90 Prozent aller Hepatitis-C-Fälle eingesetzt werden kann. Die Behandlung verkürzt sich dabei auf 12 Wochen, allerdings zu enormen Kosten.

Medikament ernorm teuer

Die einzelne Tablette kostet umgerechnet 730 Euro, am Ende der dreimonatigen Therapie läuft eine Rechnung von mehr als 60.000 Euro auf. Allein in den USA ist dadurch jährlich ein Umsatz von 1,9 Milliarden Dollar zu erwarten. Rechnet man die Summen auf die Gesamtzahl von rund 170 Millionen Infizierten weltweit hoch, könnten die beteiligten Pharmafirmen immense Gewinne erzielen. Für Patienten in armen Ländern dürfte Sofosbuvir jedoch unerschwinglich sein.