Fortschritte bei der Therapie von Multipler Sklerose: Medikamente wie Natalizumab bewähren sich

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juni 2014

In der Behandlung von Multipler Sklerose hat die Medizin in den letzten Jahren einige Fortschritte gemacht. Als besonders erfolgreich hat sich das Medikament Natalizumab erwiesen - ein künstlich im Labor hergestelltes Protein, das auf die menschlichen T-Zellen einwirkt und die für MS typische Entzündungskettenreaktion unterdrückt.

Dazu dockt Natalizumab an spezielle Rezeptoren an und verhindert, dass die T-Zellen die Blut-Hirn-Schranke überwinden und im Gehirn Schaden anrichten.

Weitere Errungenschaften

Natalizumab ist jedoch nicht der einzige Fortschritt bei der MS-Therapie: Eine andere Behandlung setzt auf eine Zelltherapie, bei der den Betroffenen weiße Blutkörperchen entnommen werden, die im Labor mit Myelinbestandteilen angereichert und wieder injiziert werden.

Myelin ist ein natürlicher Bestandteil des Nervensystems, der bei Multipler Sklerose durch das eigene Immunsystem zerstört wird. Durch die Behandlung des Myelins soll der Körper erkennen, dass es sich hierbei um keinen "Feind" handelt und keine Autoimmunreaktion mehr auslösen.

Nicht nur bei der Verhinderung von MS-Schüben hat die Medizin Fortschritte gemacht, auch bei der Heilung von bereits geschädigten Gehirnzellen gibt es Hoffnung: Mit speziellen Antikörpern sollen Prozesse im Gehirn gesteuert werden, die zu einer Regenerierung der beschädigten Myelinzellen führen. Hier steckt die Forschung jedoch noch in den Kinderschuhen.