Frühkindliche Erfahrungen verblassen schnell - schon mit acht Jahren schwindet die Erinnerung

Von Dörte Rösler
30. Januar 2014

Der erste Teddy, Weihnachten bei Oma - fragt man Vierjährige nach besonderen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit, erinnern sie sich meist lebhaft. Mit fünf bis sieben Jahren ist schon jede dritte dieser Erfahrungen verblasst. Acht- und Neunjährige haben dann ein weiteres Drittel ihrer Erfahrungen vergessen.

Sprachliche Fähigkeit für Behalten wichtig

Warum die frühkindlichen Erinnerungen aus dem Gedächtnis verschwinden, hat eine amerikanische Studie untersucht. So zeigte sich, dass Kinder, die schon mit drei Jahren detailliert über die Ereignisse ihres Lebens berichten konnten, auch später eine bessere Erinnerung haben. Dies stützt die These, dass die Entwicklung unseres autobiografischen Gedächtnisses eng mit den sprachlichen Fähigkeiten zusammenhängt.

Erst die Möglichkeit, Erfahrungen mit Worten zu beschreiben, verankert diese im Gedächtnis. Um Ereignisse im Langzeitgedächtnis zu speichern, scheint außerdem ein reiferes Verständnis von Zeit und Ort erforderlich. Zwar haben auch ältere Geschehnisse ihre Spuren im Gehirn hinterlassen - bewusst abrufen lassen sie sich aber nicht.