Gemeinsames Fressen stärkt soziale Bindung bei Schimpansen

Von Petra Schlagenhauf
23. Januar 2014

Schimpansen leben in sozialen Verbänden - doch nicht das Zusammenleben, sondern vielmehr die gemeinsamen Mahlzeiten stärken die Bindung zu ihren Artgenossen. Denn beim Fressen in der Gemeinschaft wird das Hormon Oxytocin produziert, das zur Stärkung der sozialen Bindung beiträgt und somit die Gemeinschaft festigt.

Ocytocin bei menschlichen Beziehungen

Beim Menschen spielt das Hormon vor allem bei der Mutter-Kind-Bindung eine wichtige Rolle. Aber auch soziale Beziehungen werden durch die Produktion von Oxytocin beeinflusst.

Gemeinsames Fressen wichtiger als Lausen

Forscher des Max-Planck-Institutes in Leipzig analysierten hierfür mehrere Urinproben von in Freiheit lebenden Schimpansen. Tiere, die ihre Nahrung vor der Untersuchung gemeinsam mit Artgenossen eingenommen hatten, zeigten einen deutlich höheren Oxytocinspiegel als Schimpansen, die allein gefressen hatten.

Das Hormon wird zwar auch bei der gegenseitigen Fellpflege ausgeschüttet, doch lag der Wert nach dem gemeinsamen Fressen deutlich höher als nach dem Lausen. Die Wissenschaftler gehen anhand dieser Erkenntnisse sogar davon aus, dass das Fressen in der Gruppe wichtiger für die soziale Gemeinschaft ist, als das Lausen.