Schimpansen- und Menschenkinder spielen ähnlich

Zwei italienische Forscherinnen haben das Spielverhalten von Menschen- und Schimpansenkindern miteinander verglichen

Von Frank Hertel
2. Dezember 2011

Giada Cordoni und Elisabetta Palagi sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Pisa in Italien. In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "PLoS One" berichten sie von ihren Beobachtungen von jungen Schimpansen in zwei Zoos.

Später verglichen die Wissenschaftlerinnen ihre Aufzeichnungen mit Studien zum Spielverhalten von kleinen Kindern. Sie stellten verblüffende Ähnlichkeiten fest.

Sowohl Menschen- als auch Schimpansenkinder spielen zunächst allein und dann mit Gleichaltrigen

Auch ganz kleine Schimpansen spielen zunächst gerne für sich alleine. Mit steigendem Alter spielen sie gerne mit Gleichaltrigen, um ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Dann werden die Spiele kämpferischer, damit sie auf spätere Rangstreitigkeiten vorbereitet sind.

Auch das sei bei Menschenkindern ähnlich. Mit zunehmendem Alter werden die Spiele der kleinen Schimpansen und der kleinen Menschen immer komplexer.

Schimpansenkinder schneiden oft Grimassen

Nur eine Sache war bei den Schimpansen anders. Sie schneiden oft Grimassen. Nicht nur, um mit anderen Affen zu kommunizieren, sondern auch, wenn sie allein sind.

Cordoni und Palagi vermuten, dass die Grimassen der Affen ein Hinweis darauf sind, dass sie reflektieren, also gewissermaßen nachdenken. Menschenkinder dagegen brauchen diese Grimassen nicht, sie können ihren Eltern ab einem gewissen Alter Fragen stellen: Und das den ganzen Tag lang.