Gezieltere Diagnose bei malignen Hirntumoren verhindert überflüssige Therapien

Auch wenn die Heilungschancen weiterhin gering sind, verspricht eine gezielte Diagnose eine verbesserte Therapie

Von Nicole Freialdenhoven
19. November 2014

Maligne Gliome gehören zu den schlimmsten Tumoren, die einen Menschen befallen können: Die Tumorzellen siedeln sich im Gehirn an und lassen neue Blutgefäße wachsen, über die sich selbst mit Nährstoffen versorgen und so immer weiter ausbreiten.

Geringe Heilungschancen

Bis der Tumor entdeckt wird, sind die Heilungschancen gering: Den meisten Betroffenen bleibt nur noch eine kurze Lebenszeit, in der sie oft auch noch mit unnötigen Therapien und deren Nebenwirkungen zu kämpfen haben.

Krebsforscher können zwar noch keine bessere Heilungschancen verkünden, doch eine gezieltere Diagnose der Gliome kann zumindest die Therapie verbessern.

Konkrete Identifikation

Mediziner der LMU in München entnahmen erstmals Tumorgewebe und analysierten es unter dem Mikroskop auf Genveränderungen. Dadurch können die unterschiedlichen Gliom-Typen erstmals konkret identifiziert werden und die Therapie maßgeschneidert auf den jeweiligen Typen abgestimmt werden.

Behandelte Ärzte könnten sich dann beispielsweise besser zwischen einer Chemo- und einer Strahlentherapie entschieden oder bei einer besonders schnellen aggressiven Ausbreitung des Tumors zu einer Operation entschließen.

Maßgeschneiderte Therapie

Und auch wenn die Heilung von einem malignen Gliom derzeit noch fern ist, sehen die Forscher einen Hoffnungsschimmer: Die heute durchgeführten gezielten Therapien könnten morgen schon zu ersten Heilungserfolgen bei späteren Patienten führen.