Gicht auf dem Vormarsch? Studie sieht Fructose in der Verantwortung
Forscher decken einen klaren Zusammenhang zwischen Gicht und der Menge an Fructose auf dem Speiseplan auf
Gicht entsteht durch das Überangebot von Harnsäure im Blut. Steigt der Wert über längere Zeit an, kommt es zur Kristallisation und die Harnsäure lagert sich ab. Dies beschädigt vor allem die Gelenke und führt zu schmerzhaften Entzündungen. Auch die Nieren leiden und ernste Nierenschäden können die Langzeitfolge sein.
In den westlichen Ländern nimmt die Zahl der Gicht-Patienten immer weiter zu. Die Neudiagnosen bringen viel Ärzte zu der Frage, welche Ursache dem Trend zugrunde liegt. Eine Studie aus Kanada hat sich genau damit beschäftigt und kommt zu einem interessanten Ergebnis.
Suche nach Faktoren für die Gichtgefahr
Die Forscher sahen sich die Daten der "Nurses' Health Studie" und der "Health Professionals Follow-up Study" an. So konnten sie auf die Informationen von 78.906 Krankenschwestern und 46.393 männlichen Medizinern zurückgreifen, die zum jeweiligen Start ihrer Studie keine Gicht hatten.
Der Beobachtungszeitraum streckte sich über 22 beziehungsweise zwölf Jahre und erbrachte bei 778 Krankenschwestern und 755 Ärzten eine Gichtdiagnose. Da alle Probanden regelmäßig Angaben zu ihrem Lebensstil gemacht hatten, konnten die Forscher nach Faktoren suchen, die das Risiko für Gicht erhöhen. Es zeigte sich, dass der regelmäßige Konsum von Fructose offenbar die Gichtgefahr um 62 Prozent steigen lässt.
Der Einfluss von Fructose auf den Harnsäurespiegel
Fructose befindet sich in Früchten, allerdings wird der Fruchtzucker von der Lebensmittelindustrie auch zur Süßung von Getränken und Speisen eingesetzt. Die Studie fand einen klaren Zusammenhang zwischen Gicht und der Menge an Fructose auf dem Speiseplan. Die Beobachtungsstudie bestätigt damit die Erkenntnisse älterer Tierversuche. Darin hatten Forscher gezeigt, dass Fructose im Körper direkt auf den Harnsäurespiegel wirkt.
Gicht-Patienten sollten daher bei ihrer Ernährung im Idealfall komplett auf Softdrinks und Lebensmittel mit Fruktose als Zuckerzusatz verzichten. Natürliches Obst dagegen sollte im Alltag weiterhin gegessen werden.
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