Gluten- und laktosefreie Diätbrote kommen in Mode - und in den Supermarkt

Immer mehr setzen die Deutschen auf gluten- und laktosefreie Brote, auch ohne Unverträglichkeiten

Von Frank Hertel
8. April 2011

Neben den herkömmlichen Industriebroten, von denen das Kilo im Discounter 1,50 Euro kostet, gibt es natürlich die normalen Brote vom echten Bäcker für 3 Euro und seit den 1980er Jahren sogenannte Diätbrote für 5 bis 6 Euro.

Diese Diätbrote sind frei von Laktose (Milchzucker) und Gluten. Viele Menschen können kein anderes Brot essen, weil sie entweder unter Laktose-Intoleranz oder Zöliakie leiden. Zöliakie ist eine genetisch bedingte Unverträglichkeit von Gluten. Gluten ist ein bestimmtes Eiweiß, das im Weizen vorkommt.

Glutenfreie Ernährung als sinnloser Trend?

Mittlerweile sind Diätbrote sogar im Supermarkt angekommen. Früher fand man sie nur in Reformhäusern. Der Umsatz mit Diätbroten liegt bei 12,93 Milliarden Euro im Jahr 2010.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks teilte mit, dass die Anzahl der Diätbrotbäcker in Deutschland im selben Jahr um 500 auf 14.500 Betriebe gefallen sei. Ellen Stemmer von der Gesellschaft für Zöliakie wundert sich ein bisschen über die neue Beliebtheit der glutenfreien Ernährung. Sie hält das für eine Modeerscheinung, die aus den USA langsam nach Deutschland schwappe. Sie sagt, jemand, der nicht unter Zöliakie leide, müsse auch nicht auf Gluten verzichten, das mache ihn weder schöner noch fitter.