Hilft Vitamin C nun doch gegen Darmkrebs?
Die Forschung geht nun einmal mehr in die Richtung, Vitamin C als Hochdosistherapie gegen Krebs zu testen
Frühzeitig erkannt, kann Darmkrebs effektiv bekämpft werden. In späteren Stadien ist die Behandlung jedoch schwierig und in 40 Prozent der Fälle versagen die gängigen Wirkstoffe
- "Cetuximab"
- "Panitumumab".
Inzwischen weiß man, dass der Grund dafür Mutationen im sogenannten KRAS-Gen sind. Weitere zehn Prozent der Patienten haben ein deaktiviertes BRAF-Gen, was die Behandlung ebenfalls wirkungslos macht. Träger dieser Genvarianten haben ein hohes Darmkrebsrisiko und sind zugleich schwer zu versorgen.
Diesem großen Problem haben sich Forscher gewidmet und nach einem Weg gesucht, dieser Patientengruppe zu helfen. Dabei sind sie einmal mehr auf Vitamin C aufmerksam geworden.
Vitamin C in der Krebstherapie
Bereits in den 1970ern und 1980ern vermuteten Wissenschaftler, dass Vitamin C gegen Krebs in den Kampf geschickt werden könnte. Nobelpreisträger Linus Pauling wollte mit einer hochdosierten Vergabe die Tumoren in die Knie zwingen. Der Erfolg blieb damals aus und auch Studien der kommenden Jahrzehnte brachten keine Bestätigung der Theorie. Nun zeigt sich jedoch erstmals ein Ansatz, der Vitamin C wieder interessant macht.
Die Forscher nahmen Nagetiere, bei denen Genveränderungen
- zu KRAS-Mutationen oder
- zu BRAF-Mutationen
geführt hatte. Sie bekamen nun Vitamin C direkt in die Bauchhöhle gespritzt. Die Dosis entsprach der Menge, die ein Mensch nur mit 300 Orangen am Tag erreichen würde.
Das Ergebnis war, dass die Tiere trotz hohem Darmkrebsrisiko nur selten tatsächlich einen Tumor entwickelten. Vielmehr gab es harmlose Darmpolypen und die Krebsvorstufe. Ein Blick ins Detail erklärt die Wirkung des Vitamins.
Die Wirkung des Vitamins
Die Mutationen befähigen die Krebszelle dank des speziellen Glukose-Transporters "GLUT1" dazu, mehr Zucker aufzunehmen. Diese Glukose braucht der Krebs zum Wachstum und stattet daher all seine Zellen an der Oberfläche mit diesem Transporter aus. GLUT1 lässt aber auch die Dehydroascorbinsäure (oxidiertes Vitamin C) direkt in die Zelle.
Ein Überangebot an Vitamin C führt zwangsläufig zu einer hohen Anzahl an freien Sauerstoffradikalen in der Zelle. Das wiederum führt zu oxidativen Schäden, die unter Umständen den Zelltod der Krebszelle mit sich bringen. Die Forschung geht daher nun einmal mehr in die Richtung, Vitamin C als Hochdosistherapie gegen Krebs zu testen.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64735/Darmkrebs-Vitamin-C-koennte-bei-KRAS-oder-BRAF-Mutationen-wirken Abgerufen am 11. November 2015