Hoffnung beim Zervixkarzinom: Krebs in der Gebärmutter verschwindet durch T-Zell-Therapie
In einer Pilotstudie testen Forscher, ob und wie diese Tumorart auf eine T-Zell-Therapie reagiert
Bildet sich ein Tumor in der Gebärmutter, leidet die Patientin an einem sogenannten Zervixkarzinom. In einer kleinen Pilotstudie wurde nun getestet, ob diese Tumorart auf eine T-Zell-Therapie reagiert.
Das Ergebnis: Der Krebs verschwand bei zwei Patientinnen komplett und kommt bisher nicht zurück. Das macht allen Betroffenen große Hoffnung.
Die T-Zell-Therapie
Die T-Zell-Therapie ist eine vergleichsweise junge Methode in der Onkologie. Dabei entnehmen die Ärzte in einer Biopsie etwas lebendes Tumorgewebe. Dieses wird im Labor untersucht und die darin enthaltenen T-Zellen isoliert. T-Zellen sind ein natürlicher Bestandteil des Körpers und arbeiten für das Immunsystem. Die entnommenen T-Zellen wurden nun im Labor kultiviert, um sie zu stärken.
Einzelne Proben wurden dann auf bestimmte Onkogene hin getestet. Die HPV-Onkogene E6 und E7 befinden sich im Gebärmutterkrebs und können von T-Zellen angegriffen werden. Die Ärzte ließen verschiedene Proben im Labortest gegen E6 und E7 "antreten" und wählten so für jede Patientin ihre stärksten T-Zellen aus. Diese wurden wieder in den Körper zurückgeleitet.
Exakt Therapieausrichtung notwendig
Insgesamt nahmen neun Frauen an der Studie teil. Von diesen sprachen zwar nur drei Patientinnen auf die Behandlung an, doch in diesen Fällen war die Wirkung ausgesprochen gut. Der Krebs ging deutlich zurück und verschwand bei zwei der drei Frauen sogar komplett. Das ist besonders dann ein riesiger Therapieerfolg, wenn man bedenkt, wie viele Bestrahlungen und Chemotherapien die Frauen schon erfolglos hinter sich hatten.
Eine Patientin besaß schon Metastasen in der Lunge, die andere in der Leber. Dennoch verschwand der Krebs komplett. Auch der anhaltende Erfolg der Therapie sorgt für Aufsehen. Bei einer Frau ist der Tumor nun schon 15 Monate weg, bei der zweiten Patientin sogar schon seit 22 Monaten.
Das Versagen bei den übrigen sechs Frauen führen die Forscher darauf zurück, dass die T-Zellen noch nicht spezifisch genug gegen die HPV-Onkogene ausgerichtet waren. Könnte man dieses Verfahren exakter gestalten, würde die Erfolgsrate weiter steigen.
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