Ist Smartphone-Sucht die neue Krankheit?

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2014

Suchtkrankheiten können die unterschiedlichsten Gesichter haben. Die Klassiker wie Alkohol- oder Nikotinsucht sind für die meisten Menschen noch nachvollziehbar. Der Abhängige kann einfach nicht ohne den Giftstoff. Verzichtet man einige Zeit darauf, zeigen sich Entzugssymptome.

Vorsicht vor zu schneller Diagnose

In der modernen Zeit haben sich jedoch auch andere und subtilere Suchtkrankheiten durchgesetzt. So kann man beispielsweise computer- oder internetsüchtig werden und davon sind auch immer mehr Menschen betroffen.

Da scheint es nur ein kleiner Schritt bis zur neuen Suchtkrankheit "Smartphone-Sucht" zu sein. Doch ist man schon süchtig, nur weil man das Smartphone permanent in der Hosentasche hat und am Abend auf den Nachttisch legt? Diese Angewohnheit haben immerhin viele Menschen entwickelt.

Psychologen beschwichtigen an dieser Stelle und sagen, dass man sich keine zu großen Sorgen um die Smartphone-Sucht machen sollte. Es ist normal, dass im 21. Jahrhundert das Smartphone für viele zum Alltag gehört. Für Kunden, Geschäftspartner, Chefs und Kollegen wollen viele immer erreichbar sein und auch der Familie und den Freunden kann man so indirekt stets nahe sein. Kommt ein Anruf oder eine Mitteilung, ist man sofort zur Stelle.

Ab wann besteht Gefahr?

Dennoch besteht die Möglichkeit, vom Smartphone süchtig zu werden; wie von allen anderen Dingen eben auch. Von einer problematischen Nutzung muss man aber erst ausgehen, wenn man in sich selbst den Drang fühlt, ständig das Smartphone zur Hand zu nehmen.

Wer beim realen Gespräch mit Mitmenschen dennoch pausenlos am Lesen und Tippen ist, sollte sich erste Sorgen machen. Immerhin verändert sich hier das Verhältnis zur realen Umgebung und es zeigen sich erste Charakterveränderungen. Probleme wie Isolation, veränderter Selbstwert und Aggression bei Entzug müssen über längere Zeit bestehen, damit der Verdacht auf eine Sucht bestätigt wird.