Jeder Schritt zählt - schon Aufstehen in der Werbepause verlängert das Leben

Von Dörte Rösler
6. Mai 2014

Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt jedem Erwachsenen, mindestens 2,5 Stunden wöchentlich in Bewegung zu sein. Am besten mit Ausdauersportarten wie Walken oder Schwimmen.

Doch 36 Prozent der Deutschen erweisen sich als richtige Sportmuffel: sie sitzen lieber auf dem Sofa als auf dem Fahrrad. Das ist gemütlich, verringert aber die Lebenserwartung. Neue Studien belegen nun, dass schon leichte Bewegung das Sterberisiko senken kann.

In einer Langzeitstudie über 13 Jahre ermittelten britische Forscher, wie mangelnde Aktivität die Gesundheit schwächt. Dazu wählten sie bewusst einfache Übungen aus: zehnmal hintereinander von einem Stuhl aufstehen und sich schnell wieder setzen, kraftvoll zugreifen und möglichst lange auf einem Bein balancieren.

Sterberisiko bei wenig Bewegung deutlich erhöht

Von den Teilnehmern, die mit 53 Jahren am schlechtesten abschnitten, waren am Studienende überdurchschnittlich viele verstorben. Wer zumindest leidlichen Trainingszustand bewies, konnte sein Leben verlängern.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Wissenschaftler aus Chicago. Mit Beschleunigungssensoren analysierten sie, wie viel sich ihre 1680 Teilnehmer in einem bestimmten Zeitraum bewegten.

Fazit: bei den inaktivsten Probanden entwickelten 15 Prozent ein körperliches Leiden. Schon 24 Minuten moderate Bewegung pro Tag, etwa beim Einkaufen, Treppensteigen oder Umhergehen in der Wohnung, drückte dieses Risiko unter zehn Prozent.