Kampf dem Plastikmüll: EU will Verbrauch von Einwegtüten drastisch senken

Den EU-Staaten soll erlaubt werden, Einwegtüten ganz zu verbieten oder sie zumindest zu besteuern

Von Nicole Freialdenhoven
5. März 2015

Seit Jahren bemüht sich die EU um eine Reduzierung des Plastikmülls. Besonders die zahllosen kostenlosen Plastiktüten, die beim Einkauf in Geschäfte mitgegeben werden, sind Umweltschützern ein Dorn im Auge.

Selbstverpflichtung nicht ausreichend

Allein im Bereich der EU landen jedes Jahr rund acht Milliarden weggeworfene Plastiktüten im Meer oder in der Landschaft, wo sie hunderte Jahre benötigen bis sie sich vollständig zersetzt haben. Schätzungen zufolge leben mittlerweile rund 94 Prozent aller Vögel an der Nordsee mit Plastik im Bauch.

Statistiken zufolge verbraucht jeder Europäer im Schnitt 176 Plastiktüten im Jahr - eine Zahl, die die EU bis zum Jahr 2025 auf 40 Tüten senken will. Da die freiwillige Selbstverpflichtung des Handels bislang wenig gebracht habe, soll es den EU-Staaten erlaubt werden, Tüten entweder ganz zu verbieten oder sie zumindest zu besteuern.

Besteuerung der Plastiktüte

Die Deutsche Umwelthilfe fordert beispielsweise eine Abgabe von 22 Cent auf jede Plastiktüte: In Irland sank der Verbrauch an Plastiktüten nach Einführung einer solchen Steuer von 328 auf 18 Tüten pro Einwohner jährlich.

Dabei ist Deutschland insgesamt noch relativ vorbildlich und liegt beim Verbrauch mit nur 64 Einwegtüten im Jahr auf Platz sechs der Statistik. In

bringen es die Einwohner hingegen auf 466 Einwegtüten im Jahr.