Katar hält Fussballprofi aus Frankreich seit zwei Jahren gefangen - Hilferuf an Zidane und Guardiola

Von Ingo Krüger
18. November 2013

Zahir Belounis, französischer Profifußballer in Diensten des katarischen Erstligisten El-Jaish, darf das Gastgeberland der WM 2022 nicht verlassen. Der 33-Jährige erhält von seinem Klub seit Juni 2012 kein Ausreisevisum. Trotz eines Vertrages bis 2015 hat der Verein ihm mitgeteilt, keinen Wert mehr auf seine Dienste zu legen. Gehalt hat Belounis seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.

Nun wendet sich der Franzose in einem offenen Brief an die beiden Fussballlegenden Zinédine Zidane und Pep Guardiola, die beide als WM-Botschafter für das Turnier 2022 in Katar auftreten. Sie sollten ihren Einfluss als Fußball-Botschafter ausüben, um darüber zu sprechen, was mit ihm und vielen anderen jungen Männern in dem Land geschehe, teilte Belounis mit.

Hintergrund des Vorgangs ist ein Ausreisesystem namens Kafala, das es nur in Katar und Saudi-Arabien gibt. Im Land angestellte Ausländer benötigen eine Ausreisebewilligung ihres Arbeitgebers, um es verlassen zu dürfen. Diese bekommt Belounis seit mehr als einem Jahr jedoch nicht. Aus Geldnot ist er daher bereits gezwungen gewesen, fast sein gesamtes Mobiliar zu verkaufen. Nun schlafen er und seine Frau Johanna auf einer Matratze, nur das Kinderzimmer ist noch intakt.