Kinderglück weltweit: Deutschlands Nachwuchs mittelmäßig zufrieden

Warum Kinder aus wohlhabenden Ländern unzufrieden sind

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2015

Deutschlands Kinder liegen bei der globalen Zufriedenheit nur im Mittelfeld. Weit glücklicher sind ihre Altersgenossen in Rumänien, Kolumbien und Israel, während sich der Nachwuchs in Südkorea besonders unglücklich zeigte.

Warum Kinder aus wohlhabenden Ländern unzufrieden sind

Für die Studie "Children's World" wurden rund 53.000 Kinder in 15 ausgesuchten Ländern weltweit befragt. Das schlechtere Abschneiden der wohlhabenden Länder erklärten Psychologen damit, dass sich in diesen Nationen viel um Konsum, Freizeit und Wohlstand drehe.

In armen Ländern seien Kinder oft schon zufrieden, wenn die tägliche Existenz gesichert sei.

So messen Kinder in der dritten Welt dem täglichen Essen und dem Schulbesuch eine hohe Bedeutung bei, während sich das Kinderglück in Deutschland eher um die eigene Spielkonsole, den eigenen Fernseher oder ein neues Fahrrad dreht.

Immerhin zeigten sich deutsche Kinder in hohem Maße zufrieden mit ihren Freundschaften. In wohlhabenden Ländern wie Norwegen, Israel und Polen waren Kinder auch häufiger mit sportlichen Aktivitäten beschäftigt, während sich Kinder in ärmeren Ländern wie Nepal, Algerien und Südafrika häufiger um jüngere Geschwister und andere Familienmitglieder kümmern mussten.

Einfluss der Medien auf die Selbstwahrnehmung

Die permanente Medienflut hinterlässt bei Jüngeren Spuren: So erklärten sich vor allem Kinder aus nordeuropäischen Ländern unzufrieden mit ihrem Aussehen und ihrem Selbstbewusstsein. Allgemein sinke das Wohlbefinden bei den Zwölfjährigen, insbesondere bei den Mädchen.

Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse beitragen, die Lebenssituation von Kindern weltweit zu verbessern.