Kosmetikproduke: Verloren im Siegel-Wirrwarr

Von Katharina Cichosch
29. September 2014

Ob man nun besonders viel Wert auf eine umweltverträgliche Herstellung legt oder ein Produkt sucht, das wirklich optimal für sensible Haut geeignet ist: Es gibt für (fast) jeden Wunsch das richtige Kosmetik- und Pflegeprodukt. Diese zu erkennen, ist angesichts des riesigen Fundus an Symbolen und Siegeln jedoch nicht immer ganz einfach. Wir bringen Licht ins Dunkel!

Rund um die Hautverträglichkeit

Eines der simpelsten Symbole: Ein kreisrundes "Dermatologisch getestet" - das genau bedeutet, was es aussagt. Im Grunde genommen also fast gar nichts, schließlich wurden die allermeisten Produkte umfangreich getestet, bevor sie auf den Markt gekommen sind. Und eine Garantie, dass während der Tests keine Unverträglichkeiten aufgetreten sind, gibt es mit diesem Siegel ebenfalls noch nicht.

Ebenfalls gut gemeint, aber oft nur eine satte Werbelüge: Wo "Sensitiv" draufsteht, ist noch lange nicht auch sensitiv drin. Leider gibt es kein Siegel, dass ausgewiesene Produkte für sensible Haut garantieren könnte. Viele Betroffene greifen deshalb gleich zu zertifizierter Naturkosmetik, bei der klar ist, dass keine chemischen Stoffe zugesetzt wurden.

Naturkosmetik: Mit Brief und Siegel

Entsprechend ausgewiesene Naturkosmetik- und Pflegeprodukte enthalten also zum Beispiel keine chemischen Duft- oder Konservierungsstoffe. Allerdings müssen auch sie nicht unbedingt frei von Allergenen sein; ätherische Öle beispielsweise sind eine rundum natürliche Angelegenheit, können aber ebenfalls zu Reizungen führen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch oft geringer als bei herkömmlichen Kosmetika.

Mit geprüfter Naturkosmetik tut man nicht nur der Haut etwas Gutes, sondern in der Regel auch der Umwelt. Allein aus diesem Grund entscheiden sich schon viele Menschen für entsprechende Produkte. Sie erkennt man am Gütesiegel, beispielsweise "ecocert" - oder auch an solchen, die auf eine Zugehörigkeit zum Dachverband hinweisen, wie Demeter und Co.

Kosmetika ohne Tierversuche wiederum müssen nicht zwangsläufig Naturkosmetik sein. Hier weist ein Siegel mit einem Hasen, über den eine schützende Hand gehalten wird, auf tierfreundliche Produkte ohne Tierversuche hin.

...und was man sonst noch wissen sollte

Neben den Symbolen, die man zu deuten wissen muss, gibt es noch eine Reihe fast selbst erklärender Zeichen. Eine Sanduhr mit zugehörigem Datum beispielsweise kennzeichnet das Mindesthaltbarkeitsdatum, welches bei einigen Kosmetika unbedingt eingehalten werden sollte. Das Gegenstück hierzu ist ein aufgeklappter Tiegel mit Zahl drin - sie gibt an, wie viele Monate das Produkt mindestens haltbar ist.

Im Gegensatz zur Sanduhr können diese Kosmetika in der Regel sogar länger verwendet werden, sofern sie einen guten Eindruck machen. Viele Produkte werben mit einem integrierten Sonnenschutz - eine Garantie gibt´s aber nur mit dem offiziellen "UVA"-Zeichen im Kreis.