Krebszellen mit Viren zerstören - Erste Versuche einer neuen Krebstherapie geglückt

Nach geglückten Tierversuchen setzte man die Viren nun erstmals bei 23 Freiwilligen ein und erzielte Erfolge

Von Cornelia Scherpe
8. September 2011

In Kanada haben Mediziner ein neues Verfahren in der Krebsbekämpfung erfolgreich getestet.

Sie setzten speziell gezüchtete Viren ein, die im Körper die Krebszellen attackierten. In der Medizin ist relativ gut erforscht, wie Viren sich vermehren: sie dringen in Zellen ein, nutzen diese um sich zu vermehren und zerstören dabei die Wirtszelle.

Dieses Konzept wollten die Forscher für Krebspatienten nutzbar machen. Das eingesetzte Virus nennt man "Vaccinia-Virus", es ist in der Medizin bereits benutzt wurden, um Menschen gegen Pocken zu impfen. Durch eine Umprogrammierung kann es nun Krebszellen angreifen.

Nach bereits geglückten Tierversuchen setzte man die Viren nun erstmals bei 23 Freiwilligen ein und tatsächlich bildeten sich bei einigen der Krebspatienten die Tumoren zurück. Das Virus ist so programmiert, dass es für die Vermehrung ein bestimmtes Enzym benötigt, das sich besonders in den Tumorzellen reichlich finden lässt.

So infiziert es besonders diese Zellen und vernichtet sie auch. Die Patienten selbst erleiden für einige Tage Symptome einer Grippe, bleibe ansonsten aber von Nebenwirkungen verschont, was das Verfahren relativ risikoarm macht.