Kunstherz führt vermehrt zu Thrombosen

Von Cornelia Scherpe
4. Dezember 2013

Thrombosen sind ein sehr ernstes Problem. Durch diverse Ursachen kann ein Gerinnsel in einem Blutgefäß entstehen und kommt es zum Verschluss des gesamten Gefäßes, spricht man von einer Thrombose.

Das Gerinnsel kann jedoch je nach Größe, Form und Lage auch mit dem Blutfluss gehen und sich in anderen Gefäßen verklemmen. So entstehen dann Dinge wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Lungenembolien.

Bei Operationen beseht für Patienten prinzipiell immer ein gewisses Thrombose-Risiko und findet der Eingriff am Herzen statt, ist es noch einmal erhöht. Doch in den USA haben gleich drei Krankenhäuser festgestellt, dass bei Operationen mit Kunstherzen die Zahl der Thrombosen schlagartig in die Höhe gegangen ist.

LVADs als Grund für Thrombosen

Man ging diesem Umstand weiter auf den Grund und konnte das Problem näher eingrenzen. Demnach treten die gefährlichen Blutgefäßverschlüsse dann auf, wenn sogenannte LVADs eingepflanzt werden. Diese Abkürzung steht für "Left Ventricular Assist Device".

Es handelt sich dabei also um ein künstliches System, das die Herzfunktion steuert. Der marktführende Hersteller des Systems hat durch den Einsatz dieser Kunstherzen bereits mehr als 16.000 Patienten helfen können. Auch in Deutschland gibt es rund 1.000 Menschen, die mit einem solchen Kunstherzen versorgt sind. Das bisher als äußerst erfolgreich geltende System scheint aber der Grund für die vermehrten Thrombosen zu sein.

Bereits seit 2011 kommt es nach dem Einsatz der LVADs zu einer auffallend hohen Zahl von Gefäßverschlüssen. Bemerkt wurde dies erst jetzt, da Erhebungen einige Zeit benötigen, um viele Daten zu sammeln und gemeinsam auszuwerten.

Das Risiko steigt demnach aber innerhalb von zwölf Wochen nach der Einpflanzung von 2,2 Prozent auf 8,5 Prozent an. Das Risiko vervierfacht sich also.