Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste Berufskrankheit

Großraumbüros belasten das Arbeitsklima und fördern den Stress

Von Frank Hertel
20. April 2011

Am 27. April 2011 ist der "Internationale Tag gegen Lärm". Lärm ist mittlerweile ein allgegenwärtiges Problem. Das weiß jeder, der schon mal versucht hat, im Zug ein Buch zu lesen. Dauernd wird irgendwo telefoniert.

Das gesprochene Wort als Störquelle

Dabei ist die Hauptstörquelle des Lärms das gesprochene Wort, sagt Dr. Markus Meis vom Hörzentrum in Oldenburg. Weil der Mensch ein sehr kommunikatives Wesen sei, falle es ihm sehr schwer, nicht zuzuhören, wenn neben ihm jemand spricht.

Lärmschwerhörigkeit als Berufskrankheit

Das Lärmproblem verursache in deutschen Großraumbüros pro Jahr 18 Fehltage, so das Forschungsinstitut Auditory Valley. Mit 5600 Fällen im Jahr 2009 sei die Lärmschwerhörigkeit die am weitesten verbreitete Berufskrankheit in Deutschland. Das ergab eine Befragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Lärm vermeiden

Es gibt Möglichkeiten, Lärm zu vermeiden: Das Handy stumm schalten, leiser sprechen, eine "Sound Maskierung" einsetzen, bei der ein informationsloses Geräusch wie Hintergrundmusik oder ein Rauschen den Bürolärm übertönt.

Allerdings sind Hintergrundgeräusche nur Notlösungen, die im schlechtesten Fall sogar für mehr Lärmbelastung sorgen, sagt Dr. Christian Nocke vom Akustikbüro in Oldenburg. Besser wäre es, den Trend zum Großraumbüro zu stoppen und die Menschen wieder zu zweit oder zu dritt vor Lärm geschützt arbeiten zu lassen.