Lungenkrebs behandeln: Antikörper erzielt bei vielen Patienten gute Ergebnisse

Eine ergänzende Studie zur Ersmaßnahme durch den Antikörper Crizotinib bestätigt positiven Einfluss

Von Cornelia Scherpe
10. Dezember 2014

Seit dem November 2012 gibt es mit "Crizotinib" einen Antikörper, der gezielt gegen Lungenkrebs wirken soll. Eingesetzt greift das Mittel in den Stoffwechsel der Tumorzellen ein und bremst sie damit aus.

Crizotinib verlängert Überleben

Der Krebs kann so zwar nicht geheilt werden, doch das Überleben der Patienten wird deutlich verlängert. Crizotinib ist ein sehr spezieller Antikörper, der daher auch nicht bei allen Menschen mit Lungenkrebs wirkt.

Er kann nur denen helfen, die an einer Unterform leiden, bei das Enzym mit den Namen "Anaplastische-Lymphom-Kinase" (kurz ALK) schuld am Krebs ist. ALK kann bei Überaktivität dazu führen, dass Krebszellen sich stark vermehren.

Antikörper mit guter Wirkung

Aus diesem Grund muss zunächst auf ALK getestet werden, bevor die Vergabe von Crizotinib infrage kommt. Gehört der Patient jedoch in die Zielgruppe, so ist die Wirkung des Antikörpers ausgesprochen gut.

Während auf eine Standard-Chemotherapie nur rund 20 Prozent der Patienten überhaupt ansprechen, ist es unter Crizotinib eine Rate von 65 Prozent. Die Patienten können durch die Therapie das progressionsfreie Überleben - also die Zeit, bis die Symptome schlimmer werden - von drei Monaten auf 7,7 Monate verlängern.

Studie zur Ersmaßnahme

Diese Werte basieren allerdings auf Patienten, die vor der Vergabe von Crizotinib bereits eine andere Form der Therapie erhalten hatten. Ihr Krebs war also bereits geschwächt worden.

Eine weitere Studie hat daher nun geklärt, wie sinnvoll die Vergabe von Crizotinib ist, wenn man sich als Erstmaßnahme dafür entscheidet. Für diesen Versuch arbeitete man mit 343 Lungenkrebspatienten.

Positive Wirkung bestätigt

Man bildete zwei Gruppen und verabreichte entweder Crizotinib, oder unterzog die Patienten einer normalen Chemotherapie. Erneut zeigte sich, dass die Ansprechrate auf den Antikörper deutlich höher ist, als die auf die Chemo: 74 Prozent versus 45 Prozent.

Auch das progressionsfreie Überleben verlängerte sich von sieben auf 10,9 Monate. Nach einem Jahr der Studie leben 84 Prozent der Crizotinib-Gruppe und 79 Prozent der Kontrollgruppe. Die Nachbeobachtung wird noch weiter fortgesetzt.