Lungenkrebs mit Resistenz bekommt neuen Gegenspieler

Tyrosin­kinase-Inhibitoren der dritten Generation sollen Wirkstoffe mit Resistenzen ergänzen

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2015

Lungenkrebs kennt viele Unterformen, darunter auch das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom, kurz NSCLC. Patienten, die an dieser Form von Lungenkrebs erkranken, wurden bisher vor allen Dingen mit den sogenannten "Tyrosinkinase-Inhibitoren" behandelt. Diese Wirkstoffgruppe kannte bisher zwei Generationen.

Allerdings kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass der Lungenkrebs gegen die erste und gegen die zweite Generation der Medikamente eine Resistenz entwickelt. Zwar wirken die Medikamente zunächst und stoppen das Wachstum der Krebszellen, doch nach einigen Monaten nimmt der Krebs wieder an Fahrt auf.

Neue Tyrosinkinase-Inhibitoren der dritten Generation

Schuld daran, so konnten Forscher inzwischen zeigen, ist eine Mutation innerhalb des Lungenkrebs. Die Tumorzellen passen sich den beiden Inhibitoren an und können die Wirkung der Medikamente so überwinden. Da man die verantwortliche Mutation genau benennen kann, haben Wissenschaftler nun an Tyrosinkinase-Inhibitoren der dritten Generation gearbeitet. Sie sollen der neue Gegenspieler werden und so auch den resistenten Lungenkrebs unter Kontrolle bringen. Derzeit gibt es zwei Wirkstoffe, die für die dritte Gruppe infrage kommen.

Kleine Pilotstudie zu dem Forschungsansatz

Der erste von beiden wurde in einer kleinen Pilotstudie mit 253 Krebspatienten getestet. Die Ansprechrate lag bei 51 Prozent insgesamt. Allerdings waren in der Studie sowohl Patienten mit der Mutation als auch Patienten ohne Mutation behandelt. In der Teilgruppe ohne mutierte Krebszellen lag die Ansprechrate nur bei 21 Prozent. Wer die fragliche Mutation besaß, hatte eine hohe Ansprechrate von 61 Prozent.

In der Studie zum zweiten Wirkstoff fiel das Ergebnis ähnlich aus. Von 130 Patienten insgesamt reagierten 59 Prozent der Mutationsträger und 29 Prozent der Patienten ohne Mutation.

Dies zeigt, dass die dritte Generation der Tyrosinkinase-Hemmer in der Praxis wohl auf die Patienten beschränkt werden wird, die nachweislich die Mutation innerhalb des Tumors haben.