"Meine perverse Welt" - Hass auf Huren lässt Mann zum Amokläufer werden

Von Viola Reinhardt
26. Mai 2014

Zurückweisung und Hass haben in der kalifornischen Universitätsstadt Santa Barabara einen 22-Jährigen zum Amokläufer gemacht. Der frustrierte Einzelgänger, Sohn eines Regiesseurs aus Hollywood, tötete am Freitagabend insgesamt sechs Menschen und verletzte 13 weitere Personen.

Das Manifest

Ein 140-Seiten langes Manifest des Amokläufers, tituliert mit "Meine perverse Welt" ("My Twisted World. The Story of Elliot Roger"), gibt einen ersten Aufschluss darüber warum der junge Mann zum mehrfachen Mörder wurde. In dem Manifest lässt der Täter seiner Verbitterung ebenso freien Lauf wie auch seinem Wunsch nach Rache an den "hochnäsigen blonden Huren". Diese scheinen ihn immer wieder zurückgewiesen zu haben.

Einsamkeit, verletzter Stolz, unerfüllte Sehnsüchte und die Bitterkeit der in acht Jahren gemachten Erfahrungen trieben ihn dann wohl in die Straßen der Kleinstadt Isla Vista bei Santa Barabara, um seinem Frust und Hass ein Ventil zu geben. Drei Menschen erschoss er aus seinem Autofenster, dreizehn weitere wurden durch seine Schüsse verletzt.

Scheu und höflich

Wie Ermittlungen ergaben hatte er zuvor bereits drei Mitbewohner in seinem Appartement erstochen und sich folgend zu seiner Todesfahrt aufgemacht. Die Polizei fand nach der irrsinnigen Tat den Amokläufer nach einem Schusswechsel mit einem Kopfschuss tot in seinem Wagen.

In dem Wagen entdeckten die Beamten desweiteren drei halbautomatische Waffen mit rund 400 Schuss Monition, die der Amokläufer legal erworben hat.

Obwohl schon in der Vergangenheit Mitarbeiter der Behörden Besuche bei dem Täter Elliot Roger durchführten, dessen Familie sich um ihn Sorgen gemacht hatte, konnte der Amoklauf nicht verhindert werden. Nicht zuletzt aus dem Grund, weil der Täter als "scheu und höflich" wahrgenommen wurde und er die familiäre Besorgnis herunterspielte.