MERS hat vermutlich nicht nur einen Virusstamm, sondern gleich mehrere

Von Cornelia Scherpe
25. September 2013

Die Infektionskrankheit MERS hat 2012 in den Medien für Aufregung gesorgt. Wer sich mit diesem Coronavirus infizierte, verstarb am Ende entweder an einer schweren Lungenentzündung, oder aber an einem Nierenversagen.

Weltweite Erforschung von MERS

Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben daher fieberhaft an der Erforschung gearbeitet, damit sie den Erreger besser verstehen und eventuell auch besiegen können. Man versuchte zunächst zurück zu verfolgen, wie der Coronavirus MERS überhaupt auf den Menschen übertragen wird.

Nicht nur Fledermäuse sind Zwischenwirte

Vor einiger Zeit standen Fledermäuse als Zwischenwirte fest und man war sich sicher, dem Erreger damit auf die Spur gekommen zu sein. Doch nun haben aktuelle Ergebnisse alles relativiert. Offenbar stammt MERS nicht nur von einem Virusstamm, sondern gleich von mehreren ab. Die Analyse der einzelnen Patientenfälle hat nämlich ergeben, dass sich nicht jeder bei Fledermäusen anstecken konnte. Es muss daher mehrere Überträger geben.

Die eingehende Betrachtung der Viren hat aber auch gezeigt, dass diese auf jeden Fall einen gemeinsamen "Vorfahren" hatten. Es handelt sich also auf jeden Fall immer um MERS, doch um verschiedene Varianten. Es ist sehr wahrscheinlich, so die Forscher, dass der Virus mehrfach von Tier zu Tier und eventuell auch mehrfach von Tier zu Mensch gesprungen ist.

Möglicherweise verlaufen nicht alle MERS Infektionen tötlich

Außerdem wollen die Forscher inzwischen nicht mehr ausschließen, dass es auch Fälle von Infektionen gab, in denen der betroffene Mensch gar keine Symptome erlebt hat. MERS wäre dann nicht nur nicht immer tödlich verlaufen, sondern hätte auch unbemerkt in einem Menschen schlummern können. Dabei stellt sich dann auch die Frage, ob auch die Übertragung von Mensch zu Mensch möglich gewesen sein kann. Genauere Erforschungen sollen dies noch klären.