Kampf gegen MERS: Forscher entdecken Therapiemöglichkeit

Von Cornelia Scherpe
9. September 2013

Das Kürzel MERS war 2012 in allen Medien präsent und sorgte für große Angst. Dahinter steckt das "Middle East respiratory syndrom" und dieses wird durch einen Virus ausgelöst. Der hierbei im Menschen wütende Virus gehört zu den Coronaviren und befällt Lunge und Niere. Die meisten Infizierten gab es bisher in Saudi-Arabien, daher erhielt der Erreger auch diesen Namen. Leider verliefen alle bekannten Fälle sehr schwer.

Von den etwas mehr als 100 bestätigten Krankenfällen endeten rund 50 Prozent tödlich. Aus diesem Grund sind Forscher weltweit damit beschäftigt, dem MERS auf den Grund zu gehen und eine mögliche Behandlung zu entwickeln. Einem Team aus den USA ist nun ein erster kleiner Durchbruch gelungen.

Die Wissenschaftler arbeiteten mit Versuchstieren und infizierten diese mit dem Virus. Insgesamt sechs Rhesusaffen nahm man dafür und gab drei von ihnen nach genau acht Stunden ein Testmedikament. Darin waren der Wirkstoffe Ribavirin und Interferon alpha vereint worden. Die übrigen drei Tiere waren die Kontrollgruppe.

Antivirales Medikament wirkt

Das antivirale Medikament entfaltete daraufhin tatsächlich seine Wirkung. Während die Kontrollgruppe die typischen Atembeschwerden bekam, traten diese Symptome bei den behandelten Tieren gar nicht auf. Als man alle Affen röntgte, war zwar auch bei den Behandelten eine Entzündung der Lunge sichtbar, doch diese fiel bei weitem nicht so stark aus, wie bei den Tieren, die keine Therapie bekommen hatten.

Da der MERS-Erreger aber als sehr gefährlich gilt, wurden alle Tiere unabhängig vom Gesundheitszustand nach 72 Stunden eingeschläfert, damit jede weitere Gefahr ausgeschlossen werden konnte. Daher kann die Studie keine Aussage über die Langzeitwirkung des Medikamentes oder später auftretende Nebenwirkungen machen. Die Forschung geht aber offenbar in die richtige Richtung, so die Mediziner.