Mikroorganismen in der Lunge schützen vermutlich vor Asthma

Von Cornelia Scherpe
20. Mai 2014

Ob ein Mensch an Asthma erkranken wird oder nicht, entscheidet sich meist in früher Kindheit. Viele Ärzte sind schon länger davon überzeugt, dass bereits kurze Zeit nach der Geburt feststeht, ob dieser Mensch einmal Asthmatiker sein wird.

Eine aktuelle Studie pflichtet dieser Ansicht bei. Demnach sind vermutlich die ersten Lebenswochen entscheidend. In dieser Zeit siedeln sich die ersten Bakterien im Körper des Babys an und das ist von der Natur auch so gewollt. Am bekanntesten sind die helfenden Bakterien, die den Darmtrakt besiedeln und bei der gesunden Verdauung helfen.

Allergische Reaktionen bei frühem Kontakt mit Erregern im Tierversuch nachgewiesen

Nun vermuten Forscher aufgrund ihrer Beobachtungen, dass etwas ganz Ähnliches in der Lunge geschieht. In den Atemwegen und Lungenbläschen sammeln sich verschiedene Mikroorganismen an und haben einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung. Dies belegten die Forscher mit ersten Tierversuchen. Man arbeitete mit Mäusen, die gesund, vom ebenfalls gesunden Muttertier zur Welt gebracht wurden. Man bildete verschiedene Gruppen und setzte jede Gruppe zu unterschiedlichen Zeiträumen nach der Geburt einer genau dosierten Menge von Hausstaubmilben aus.

Kamen die Jungtiere sehr früh nach der Geburt mit den Erregern in Kontakt, zeigten die Mäuse allergische Reaktionen. Dabei stellten die Forscher fest, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Bakterien in den Atemwegen der Tiere nachweisbar waren. Bei anderen Jungtieren, bei denen man noch gewartet hatte, zeigten sich keine allergische Reaktionen auf die Hausstaubmilben. Dafür hatten die jungen Mäuse bereits Bakterien in den Atemwegen. Daraus leiten die Forscher die Theorie ab, dass die Mikroorganismen in der Lunge genauso wichtig sind wie die Darmbakterien.

Ein weiterer Test untermauert dies weiter, denn Mäuse, die in einem absolut keimfreien Käfig gehalten wurden, waren später für Allergieauslöser extrem empfindlich. Auch die spätere Umsiedlung in eine normale Umgebung änderte daran nichts mehr.