Milliarden für die Wissenschaft: EU fördert Großprojekte

Zwei Großprojekte erhalten ein Budget von je einer Milliarde Euro für die weitere Entwicklung

Von Nicole Freialdenhoven
31. Januar 2013

Für zwei Projekte wird nun Wirklichkeit, wovon viele Wissenschaftler nur träumen: Sie erhalten ein Budget von je einer Milliarde Euro für die weitere Entwicklung. Damit will die EU sogenannte Flagschiff-Projekte fördern, die Europa im Wettstreit der internationalen Wissenschaft wieder ganz nach vorn bringen sollen. Ausgewählt wurden das "Human Brain Project" und ein Forschungsprojekt zum neuen Wundermaterial "Graphen".

Human Brain Project der École Polytechnqiue Féderale

Das Human Brain Project, das unter Leitung von Henry Markram an der École Polytechnqiue Féderale von Lausanne gentwickelt wird, soll ein detailliertes Modell des menschlichen Gehirns entwickeln, das die Funktionsabläufe verdeutlichen soll. Dazu werden sogenannte neuromorphe Chips entwickelt, die als küntliche Varianten der menschlichen Synapsen und Neuronen gelten. Fernziel ist die Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson, denen die Wissenschaft derzeit noch hilflos gegenüber steht.

Graphen Projekt der Chalmers University

Für die Entdeckung des Wundermaterials Graphen erhielten Andre Geim und Konstantin Novoselov bereits 2010 den Nobelpreis für Physik: Dabei handelt es sich um eine besondere Form von Kohlenstoff, die möglicherweise irgendwann Silizium in der Halbleiterindustrie ablösen und als Baumaterial für alles Mögliche von leichteren Flugzeugen bis zu neuen Batterien dienen könnte.

Am Graphen Projekt der Chalmers University in Göteburg sind 126 Forschergruppen aus insgesamt 17 europäischen Ländern beteiligt. Die EU hofft, dass ein europäisches "Graphen Valley" irgendwann das amerikanische "Silicon Valley" ablösen könnte.