Mit Antiallergika gegen posttraumatische Belastungsstörung: Verantwortliche Gene gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2013

Bei Menschen, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, kommen die Erinnerungen an das Erlebte immer wieder unvermittelt hoch und sorgt für ein lange anhaltendes psychologisches Leiden. Nun haben Forscher aus Deutschland und der Schweiz möglicherweise eine neue Methode zur Therapie entdeckt: Das Antiallergikum Diphenhydramin.

Die Forscher hatten in einer Testreihe mit 1800 gesunden Schweizer Probanden zwei Gen-Sets entschlüsselt, die mit dem Gedächtnis für besonders unangenehme und traumatische Erinnerungen zusammenhängen. Außerdem identifizierten sie den sogenannten Histamin-1-Rezeptor als Bindeglied zwischen den Genen und den wiederkehrenden Erinnerungen, der sowohl mit Antipsychotika als auch mit Antihistaminika beeinflusst werden kann.

Im Folgenden erhielten 40 Testteilnehmer entweder das Antihistaminikum Diphehydramin oder ein Placebo. Dabei stellte sich heraus, dass Diphehydramin in der Lage war, negative Erinnerungen zu reduzieren, während positive und neutrale Erinnerungen nicht betroffen waren. Möglicherweise kann daraus eine neue medikamentöse Therapie zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung und anderer Angsterkrankungen entwickelt werden.