Moderate Trinker leben länger - Forscher widerlegen gängige Meinung

Das Glas Wein hat keinen positiven Einfluss auf das Altern oder die allgemeine Gesundheit

Von Dörte Rösler
11. Februar 2015

Ein Gläschen Rotwein am Abend kann das Leben verlängern. Mit dieser Meinung haben viele Studien den Alkoholkonsum in den Rang eines Heilsbringers gehoben.

Zu Unrecht, wie britische Forscher sagen. In einer Meta-Analyse weisen sie nach, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Alkohol auf statistischen Unsauberkeiten beruht.

Faktoren für das Sterberisiko

Wie die Wissenschaftler im British Medical Journal mitteilen, kranken die analysierten 34 Studien vor allem an zwei Fehlern: neben dem Alkohol wurden andere Faktoren wie

nicht auf das Sterberisiko angerechnet. Außerdem fielen in sämtlichen Studien auch trockene Alkoholiker in die Gruppe der "Nichttrinker". Dadurch war die gesundheitliche Grundsituation in dieser Gruppe statistisch schlechter als bei den moderaten Trinkern.

Alkohol und Gesundheit

Rechnet man die Ex-Trinker aus dem Ergebnis heraus, schrumpften die Unterschiede in der Lebenserwartung. Das Glas Wein hat demnach keinen positiven Einfluss auf das Altern.

Im Gegenteil: selbst moderate Trinker könnten gesundheitlich profitieren, wenn sie ihren Alkoholkonsum reduzieren. Vor allem das Herz-Kreislauf-System dankt die Abstinenz.