Multiple Sklerose: Vitamin D kann Verlauf der Krankheit bremsen

Von Dörte Rösler
18. Dezember 2013

Vitamin D kann Multiple Sklerose bremsen. Studien zeigen, wie das Sonnenvitamin die fehlgesteuerten T-Zellen am Eindringen in das Gehirn hindert. In ersten Versuchen konnte die Anzahl von Krankheitsschüben bei MS-Patienten halbiert werden.

Eine Heilung für Multiple Sklerose ist auch mit hochdosiertem Vitamin D nicht möglich. In südlichen Ländern, wo die Menschen durch Sonneneinfall mehr körpereigenes Vitamin D bilden, sind die Krankheitszahlen jedoch deutlich niedriger.

In Tierversuchen ist es amerikanischen Forschern zudem gelungen, mit einer Vitamin-Therapie den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

Was passiert bei Multipler Sklerose?

Verantwortlich für das Krankheitsgeschehen bei Multipler Sklerose sind spezielle Zellen der Immunabwehr. Diese T-Zellen greifen schädliche Eindringlinge an und zerstören sie.

Im Falle der Multiplen Sklerose werden die T-Zellen jedoch fehlerhaft programmiert: sie attackieren die Myelinschicht der Nervenfasern, die diese eigentlich schützen soll. Die Folge sind Missempfindungen, Seh- und Bewegungsstörungen sowie Lähmungen.

Wie wirkt das Sonnenvitamin?

Ein direkter Einfluss auf das Immunsystem lässt sich nicht nachweisen. Vitamin D reduziert allerdings die Produktion einer Substanz, mit der die entarteten T-Zellen sich an die Wände von Gefäßen heften.

Im Blut der Probanden ließen sich zwar zahlreiche T-Zellen nachweisen. Diese konnten jedoch nur in geringer Zahl die Gefäßwände durchdringen, um ihre Reise ins Gehirn oder das Rückenmark anzutreten.

Vorteil der Vitamin-Behandlung: während die fehlprogrammierten T-Zellen gestoppt werden, bleibt das übrige Immunsystem intakt. Wie viele der rund 130.000 Betroffenen in Deutschland von Vitamin D profitieren können, ist ungewiss. Die Mediziner haben nun aber eine zusätzliche Methode zur Hand, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen.