Nach erfolgloser Entwöhnung sollten Raucher ärztliche Unterstützung wählen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. Juni 2014

Psychiatern zufolge greifen die meisten Raucher unfreiwillig zur Zigarette, denn die Kippe wird irgendwann nur noch aus Gewohnheit angezündet. Schöner wäre es natürlich, einfach damit aufzuhören. Doch die Lücke zwischen Wunsch und Realität ist sehr groß und somit haben die meisten Raucher bereits mindestens einen erfolglosen Versuch des Rauchstopps hinter sich gebracht.

Und das, obwohl die Auswirkungen des Nikotins auf die Gesundheit verheerend sind und zahlreiche Bereiche betreffen - vom Herz-Kreislaufsystem über das Hautbild bis zu den Zähnen. Leider macht die besagte Gewohnheit vielen Betroffenen einen Strich durch die Rechnung, würden sie durch die Entwöhnung deutlich an Lebensqualität einbüßen müssen, ganz zu schweigen von den unangenehmen Entzugserscheinungen, die sich breitmachen würden.

Mit professioneller Unterstützung fällt das Aufhören leichter

So wird schnell klar, dass es mit dem Gang zur Apotheke, um sich Nikotinpflaster oder -kaugummis zu besorgen, in den seltensten Fällen getan ist. Wer auf Dauer mit dem Rauchen aufhören möchte, tut gut daran, sich für dieses Vorhaben professionelle Unterstützung zu suchen. Dabei kommen zwar auch die eben erwähnten Hilfsmittel zur Anwendung, allerdings nur für die erste Zeit, in der sich der Nikotinentzug bemerkbar macht. Neben medikamentöser Behandlung der Patienten erfolgt meistens auch eine Verhaltenstherapie, die oft im Rahmen von Gruppensitzungen durchgeführt wird. Ein Teil davon wird von den Krankenkassen erstattet.

Das Ziel solcher Entwöhnungstherapien ist es, dem Betroffenen seine Gewohnheiten vor Augen zu führen und in auftretenden Situationen Alternativen aufzuzeigen, sodass er auf lange Sicht hin gar nicht mehr auf den Gedanken kommt, sich eine Zigarette anzustecken. Auch nach Ende der Behandlung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich immer wieder zu treffen und auszutauschen.

Zu den professionellen und wissenschaftlich geprüften Rauchstopp-Programmen gehören "Curriculum Tabakentwöhnung" der Bundesärztekammer, "Nichtraucher in 6 Wochen" der Uniklinik Tübingen, "Rauchfrei werden!" vom IRT Bayern sowie "Das Rauchfrei Programm" von der IFT-Gesundheitsförderung.